Der Kanton Basel-Stadt möchte im Stadtzentrum Platz schaffen für grössere neue Unternehmen. Deshalb soll die Hochschule für Wirtschaft der FHNW aus dem Peter Merian-Haus beim Bahnhof SBB weichen.
Vor wenigen Wochen sorgte die Idee für Diskussionen, dass die Juristische und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität von ihrem jetzigen Standort beim Bahnhof nach Liestal verpflanzt werden könnten – ein Unterfangen, das bei den Studierenden auf heftige Gegenwehr stiess.
Am Donnerstag bringt das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) einen neuen Umzugswunsch ins Gespräch: Weil der Kanton an zentraler Lage in der Stadt dringend Platz für «die Ansiedlung grösserer Unternehmen» schaffen möchte, soll die im Peter Merian-Haus beim Bahnhof untergebrachte Hochschule für Wirtschaft der FHNW an einen neuen Standort verlegt werden.
Prekäre Lage für neue Unternehmen
Der Mangel an grossen Büroflächen für Firmen sei an zentralen Lagen «zunehmend prekär», schreibt das WSU in seiner Medienmitteilung. «Dies gefährdet das Wachstum bestehender Unternehmen und behindert die Ansiedlung grösserer Unternehmen in Basel-Stadt.»
Diesem Wachstum steht das FHNW-Institut mit seinem Platzbedarf von 7500 Quadratmetern, den über 700 Studierenden und 100 Mitarbeitern offenbar im Weg. Aus diesem Grund habe der Kanton Basel-Stadt die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) angefragt, ob sie bereit wäre, einen neuen Standort zu beziehen, heisst es in der Mitteilung.
Umzug aufs Dreispitzareal?
Der Kanton möchte nun mit der FHNW prüfen, ob die Hochschule für Wirtschaft in einen neuen «attraktiven und ebenfalls sehr gut erschlossenen Neubau im Eigentum der öffentlichen Hand» überführt werden könne. «Aus Sicht des Kantons Basel-Stadt kann ein neuer Standort sowohl auf dem eigenen Kantonsgebiet wie auch auf dem Gebiet des Kantons Basel-Landschaft liegen», schreibt das WSU.
Wohin die FHNW konkret weichen könnte, will das WSU noch nicht verraten, schreibt die sda. Zwei Ersatzstandorte in Basel und Münchenstein habe man bei einer Vorevaluation bestimmt. Dass es sich bei beiden um den Dreispitz handeln könnte, wollte niemand bestätigen – dort ist schon die FHNW-Hochschule für Gestaltung und Kunst domiziliert.
Spätestens Ende Jahr soll laut WSU ein definitiver Entscheid zu diesem wirtschaftsförderlichen Hochschulumzug vorliegen. Die Prüfung sei ergebnisoffen; auch der Status quo könne dabei herauskommen, heisst es im Erziehungsdepartement.