Auf 258’000 Quadratmetern Industrieareal im Klybeck soll ein neues Stadtquartier entstehen. Der Kanton Basel-Stadt und die Arealbesitzer Novartis und BASF haben nun vier spezialisierte Planungsbüros aus Basel, Berlin, Frankfurt und Rotterdam beauftragt, Szenarien für das Areal zu entwickeln. Diese sollen im Sommer 2017 mit der Bevölkerung diskutiert werden.
Es ist eines der grössten und bedeutendsten städtebaulichen Projekte in Basel: Mittel- bis langfristig soll auf dem mächtigen Industrie-Riegel im Klybeck ein neues Stadtquartier entstehen. Mit neuen Wohnungen, Platz für das Gewerbe, kulturellen Initiativen, Erholungsraum und Einrichtungen, die das Zusammenleben fördern.
Das ist eine immense Herausforderung für die Verantwortlichen – neben dem Kanton Basel-Stadt sind dies die beiden Arealbesitzer BASF und Novartis. Eine Herausforderung, die überdies ein gehöriges Mass an Fingerspitzengefühl verlangt, prallen in dieser Sache doch unterschiedlichste Interessen und Bedürfnisse aufeinander.
Viel Raum für Mitwirkung
Der Kanton legt deshalb viel Wert auf die Feststellung, dass die «interessierte Bevölkerung» in einem Beteiligungsverfahren fortlaufend eingebunden sei. Ende September konnte sich die Bevölkerung in einem Workshop erstmals einbringen.
Wie das Bau- und Verkehrsdepartement mitteilt, sei in diesem ersten Workshop Wert auf Planungsansätze gelegt worden, «die zeigen, wie Kultur, Bildung, Sport, Gemeinwesen und Gewerbe strukturbildend wirken können». Wichtig sei auch, genügend Grün- und Freiräume sowie Wohnraum für alle sozialen Schichten zu schaffen.
Auftrag zur Testplanung
Die Erkenntnisse aus diesen Workshops sind nun als Input an vier Planungsteams eingeflossen, die mit einer ersten städtebaulichen Planung für das Areal beauftragt worden sind. Es handelt sich um die renommierten Büros Albert Speer + Partner aus Frankfurt, Diener & Diener Architekten aus Basel, Hans Kollhoff Architekten aus Berlin, sowie OMA (Office for Metropolitan Architecture) aus Rotterdam.
Zusammen mit Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern werden sie in einem Dialogverfahren bis Juni 2017 Szenarien entwickeln, wie sich die ehemaligen Industrieflächen zu einem gemischt genutzten Stadtquartier umgestalten lassen. Begleitet werden die Planungsteams von Behördenvertretern sowie von externen Fachleuten. Unter anderem von Jacques Herzog und Vittorio Lampugnani, die bei den Arealentwicklungen von Novartis (Campus) und Roche (Hochhäuser) unterschiedliche Ansätze verfolgt haben.
Die Ergebnisse sollen im Rahmen einer zweiten Beteiligungsveranstaltung vom 17. Juni 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die interessierte Bevölkerung kann sich dann erneut einbringen. Ziel ist es, eine Grundlage zu erhalten für den behördenverbindlichen Stadtteilrichtplan sowie für das weitere Vorgehen der Planungspartner.