Rund 150 Leute demonstrierten am Freitagabend in Basel gegen die europäische Migrationspolitik. Die Kundgebung richtete sich insbesondere gegen die EU-Grenzpolizei Frontex.
«Fähren statt Frontex»: Die Parole war in Basel in letzter Zeit oft an Wänden und orangefarbenen Klebern zu lesen. Am Freitagabend war sie auf Transparenten nochmals deutlich zu sehen: Unter diesem Motto bahnte sich ein am Freitagabend unbewilligter Demonstrationszug den Weg durchs Kleinbasel. Etwa 150 Leute besammelten sich am frühen Abend bei der Dreirosenbrücke, um anschliessend zum Gefängnis Bässlergut zu ziehen.
Dabei wurde nicht nur an die jüngste Flüchtlingstragödie im Mittelmeer erinnert, sondern die europäische Migrations- und Grenzpolitik grundsätzlich in Frage gestellt. Die Demo richtete sich im Speziellen gegen Frontex, die Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Aussengrenzen der Mitgliedstaaten der EU.
Internationaler Protest gegen Frontex
In Warschau, wo sich der Sitz dieser Organisation befindet, rief diese Woche eine Gruppe von Aktivisten die «Anti-Frontex-Tage» aus. Anlass war der «Europäischen Tag der Grenzschützer», der in der polnischen Hauptstadt begangen wurde.
Zum Abmarsch dröhnte «The Fortress Europe» der Asian Dub Foundation aus den Lautsprechern. Mit diesem und weiteren Songs, welche die «Festung Europa» thematisierten, zogen die Demonstranten via Horburgstrasse in Richtung Bässlergut.
Wie auf einem ausgehändigten Flyer zu lesen war, soll dort kürzlich ein junger Mann versucht haben sich das Leben zu nehmen, nachdem er von der bevorstehenden Ausweisung erfahren habe. Laut Aussagen auf dem Flugblatt soll sich dort zudem ein anderer Häftling im Hungerstreik befinden.
Einzelne vermummte Sprayer hinterliessen Parolen wie «Frontex versenken» und «Grenzen sprengen» an manchen Fassaden. Während der Demo hielt sich die Polizei mit Kastenwagen im Hintergrund auf.