Basler lassen sich ihren Glühwein nicht verderben

Wegen des Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin stellte die Basler Polizei Beton-Sperren auf und patrouillierte mit Maschinenpistolen. Die Besucher liess das kalt.

Die Stadt rüstete auf, die Besucher interessierte es wenig.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Wegen des Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Berlin stellte die Basler Polizei Beton-Sperren auf und patrouillierte mit Maschinenpistolen. Die Besucher liess das kalt.

Kinder fahren auf dem Münsterplatz mit der Spielzeug-Lokomotive im Kreis, daneben stehen Polizisten mit Maschinenpistolen – es war ein surreales Bild, das der diesjährige Weihnachtsmarkt bot.

Weil sich in Berlin ein Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt ereignete, rüstete die Basler Polizei auf. Am Barfüsser- und auf dem Münsterplatz stellte sie Beton-Absperrungen auf, zusätzlich patrouillierten Polizisten mit Maschinenpistolen.




Hier kommt kein Laster durch. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Auf die Besucherzahl hätten diese Massnahmen und die allgemeine Terrorangst kaum Auswirkungen gehabt, sagt Daniel Arni von der kantonalen Fachstelle Messen und Märkte. Am Tag nach dem Anschlag sei zwar eine «gewisse Zurückhaltung» unter den Besuchern zu spüren gewesen. «Das hat sich aber schnell normalisiert.»

Das sieht auch Andreas Hanslin so, der Geschäftsführer von Robi-Spiel-Aktionen, die auf dem Münsterplatz einen Märchenwald betrieben: «Wir konnten nicht ansatzweise einen Rückgang an Besuchern oder beim Umsatz feststellen», sagt Hanslin.

Viele Besucher hätten sich gefragt, was die Beton-Blöcke sollen. «Die Verknüpfung vom Anschlag in Berlin mit einer akuten Gefährdung auf dem Basler Weihnachtsmarkt fand, wenn überhaupt, durch die Polizei-Massnahmen statt.»




Glühwein, Märchenwald und Maschinenpistolen. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Klar seien die Nachrichten aus Berlin für Besucher wie auch das Marktpersonal belastend. Aber niemand habe gesagt, dass er sich deshalb gefährdet fühle, so Hanslin.

In der Medienmitteilung des Präsidialdepartements zur Bilanz des Weihnachtsmarktes sind die Polizeimassnahmen mit keinem Wort erwähnt. Man habe vom «Wetterglück profitiert», steht da drin. Offenbar lassen sich die Baslerinnen und Basler ihren Glühwein nicht so schnell verderben.




Besinnlicher Name für ernste Massnahmen. (Bild: Hans-Jörg Walter)

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