In Basel sind «Einbruchsberater» mit gefälschten Polizeiausweisen unterwegs, um Haushalte auszuspionieren. Die Polizei rät: abwimmeln und Polizei verständigen.
Um 20:30 Uhr klingelt es an einer Tür in einer Basler Alterssiedlung. Davor steht ein «Herr Wyss» mit Polizeiausweis, er sei Einbruchsberater der Polizei und wolle die Bewohner dieser Siedlung über Einbruchsrisiken informieren, da es in letzter Zeit vermehrt zu solchen Delikten gekommen sei. «Herr Wyss» beginnt sodann damit, Fragen zu stellen über Wertgegenstände und darüber, wo diese aufbewahrt würden. Derjenige, der die Türe geöffnet hat, schöpft Verdacht und wimmelt «Herr Wyss» ab. Danach ruft er die Polizei.
Die Kantonspolizei Basel weiss von insgesamt fünf solchen Fällen, in denen sich falsche «Einbruchsberater» Zugang zu Wohnungen verschaffen wollten. «Die Fälle ereigneten sich bisher immer in Alterssiedlungen, alle blieben erfolglos», sagt Polizeisprecher Klaus Mannhart. Für Laien sei es eben sehr schwierig, gefälschte Ausweise der Polizei zu erkennen. Solche Dokumente seien ohne Weiteres auf einschlägigen Internetseiten zu finden, berichtet die Kantonspolizei in einer Medienmitteilung vom 6. Dezember (siehe Rückseite dieses Artikels).
Nur nach Terminvereinbarung
Mannhart rät, sollte es zu einem solchen unerwünschten Besuch kommen, diese Leute sofort abzuwimmeln und gleich danach die Polizei zu verständigen. «Hilfreich sind auch Angaben zum Aussehen der Personen», die Polizei könne dann die Gegend absuchen und Verdächtige allenfalls sogleich befragen, sagt Mannhart.
Es gibt tatsächlich offizielle Einbruchsberater der Polizei. Diese Beamten der Kriminalprävention kommen jedoch nur auf Anfrage und zu vorher vereinbarten Terminen zu Hause vorbei. Dieser kostenlose Sicherheitscheck durch die Polizei werde, sagt Mannhart, beispielsweise oft nach Einbrüchen in Anspruch genommen.