Besetzung am Hafen

Die Wagenplatz-Aktivisten haben sich am Freitag auf dem ehemaligen Gelände der Migrol im Hafen eingerichtet. Ein Zusammenhang mit den Querelen um die Zwischennutzungen besteht nicht.

Als hätten sies gewusst: Die Besetzer stellten von Anfang klar, dass sie nicht vorhaben, wieder zu gehen. (Bild: Matthias Oppliger)

Die Wagenplatz-Aktivisten haben sich am Freitag auf dem ehemaligen Gelände der Migrol im Hafen eingerichtet. Ein Zusammenhang mit den Querelen um die Zwischennutzungen besteht nicht.

Der Karfreitag sollte eigentlich ein Tag der Ruhe und Besinnung sein. Davon ist am Vormittag im Basler Rheinhafen jedoch nichts zu spüren. Auf dem Gelände, wo früher die Migrol ihre riesigen Tanklager stehen hatte, hämmert und rumort es lautstark. Von einem grossen Anhänger werden Bretter und lange Holzbalken abgeladen, rechts daneben machen sich ein paar junge Männer mit einem Seitenschneider an einem alten Wohnmobil zu schaffen. Die Betonwände, welche das Gelände von den Bahngeleisen trennen, sind bereits mit Parolen bepinselt: «Gekommen um zu bleiben» steht da, und «Rheinhattan versenken».

Die Wagenplatz-Aktivisten (so steht es auf einem Transparent) mit ihren Wohnwagen haben sich eingefunden. Ihre Fahrzeuge stehen in einem Kreis angeordnet. Leute bauen Tische auf, Kinder spielen im Kies, von irgendwo erklingt Radiomusik und dann der Wetterbericht. Auf dem nun besetzten Gelände soll ab Mai die Kunstmesse Scope stattfinden. Sie werde von den rund zehn Personen, die hier her gekommen sind, um hier zu leben, nicht beeinträchtigt werden, sagt ein Vertreter der Gruppe, ohne seinen Namen zu nennen. Der Wagenplatz beanspruche nur ein Drittel der Fläche, man werde gut aneinander vorbeikommen.

Die Aktivisten bauen eine Bar, eine Bühne für kulturelle Aktivitäten und eine Gemeinschaftsküche, die auch den Anwohnern offen stehen und als Treffpunkt dienen soll.

Angeblich auch Besetzer aus Zürich vor Ort

Dass die Rheinhattan-Gegner und die Leute vom Wagenplatz hier sind, ist einzelnen Transparenten zu entnehmen. Angeblich sollen sich aber auch die ehemaligen Bewohner der Villa Rosenau am Hafen befinden, und sogar Besetzer aus Zürich vom Binz-Areal seien darunter, ist zu vernehmen.

Ein Zusammenhang mit den Zwischennutzungen am Klybeckquai besteht nicht. Wegen einer Einsprache durch die Novartis sind rund die Hälfte der geplanten Projekte nämlich gefährdet.

Auf Anfrage gibt die Polizei lediglich bekannt, dass man im Gespräch mit dem Eigentümer des Geländes sei. Erst wenn dieser sich für eine Anzeige entscheide, könne man das besetzte Areal allenfalls räumen. Polizeisprecher Martin Schütz: «Wir behalten die Situation im Auge», eine Kontaktaufnahme mit den Besetzern habe noch nicht stattgefunden. Die Rheinhäfen selber hingegen waren durch einen Pikett-Diensthabenden vertreten, der mit Fotografien das Geschehen dokumentierte, um seinen in den Ferien weilenden Chef zu informieren.

Quellen

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