Die Designerin Claudia Güdel hilft in ihrem Kostümspital beim Rümelinsplatz Fasnächtlern mit kaputten Kostümen aus der Patsche – und das erst noch gratis. Zum Einsatz kommen vor allem Heissleim und Gummiband.
Das Goschdym ist für einen Fasnächtler überlebenswichtig. Stösst dem Gewand etwas Schwerwiegendes zu, kann das Gässle schnell mal zur Tortur werden. Für in Not geratene Fasnächtler gibt es das Kostümspital der Designerin Claudia Güdel: Mit Nadel, Faden, Tacker oder Heissleim flickt Güdel in ihrem Ladenlokal an der Schnabelgasse 4 beim Rümelinsplatz die Kostüme der verzweifelten Trommler und Pfeifer.
Das Kostümspital wurde an der Fasnacht 2012 ins Leben gerufen und feiert dieses Jahr seine fünfte Ausgabe. Neu gibt es auch eine «Kantine» mit Alkohol. «Da unser Laden derart zentral liegt, eignet er sich bestens als Anlaufstelle für Fasnächtler, die ihr kaputtes Kostüm wieder herrichten lassen wollen», sagt Güdel, die ursprünglich aus Zürich kommt.
Genäht wird selten
Während der Fasnacht machen laut Güdel rund 50 Personen von diesem Service Gebrauch. «Meistens benötigen die Fasnächtler Hilfe, weil eine Konstruktion des Kostüms nicht verhebt oder die Larve klemmt.» Manchmal würden sie auch nur in den Laden kommen, um eine Sicherheitsnadel zu holen oder mitzuteilen, wie toll sie die Idee eines Kostümspitals fänden.
Güdel braucht für ihre Arbeit während der Fasnacht vor allem Heissleim und Gummiband. «Die Nähmaschine benötige ich eigentlich nie. Denn Risse oder eine geplatzte Naht am Kostüm sind den Leuten meistens egal.»
Zahlen müssen die Fasnächtler für den Service im Kostümspital nichts. «Uns geht es um den Spass an der Sache und nicht ums Geldverdienen. Wir wollen damit auf unsere Weise einen kleinen Beitrag zur Fasnacht leisten», sagt sie. Sie sehe das Kostümspital als auch Möglichkeit, selber Teil der Fasnacht zu sein.
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Das Kostümspital befindet sich an der Schnabelgasse 4 und ist während der Fasnacht von 14 bis 22 Uhr geöffnet.