Bettina Dieterle setzt das Monstre in Szene

Zum ersten Mal inszeniert die Basler Schauspielerin und Regisseurin Bettina Dieterele die Stiggli des diesjährigen Drummeli, auch Monstre genannt. Heute Abend konnten die Medien winzige Amuse-bouche aus ihrem Raame geniessen.

Die Versuecherli machen Lust auf mehr. (Bild: Christian Platz)

Zum ersten Mal inszeniert die Basler Schauspielerin und Regisseurin Bettina Dieterele die Stiggli des diesjährigen Drummeli, auch Monstre genannt. Heute Abend konnten die Medien winzige Amuse-bouche aus ihrem Raame geniessen.

 

Zweimal hat Bettina Dieterle das Glaibasler Charivari inszeniert. Diese Arbeiten waren rasant, beschwingt und ganz schön frech. Bei ihrer ersten Charivari-Regiearbeit im Jahr 2002 liess sie sogar das ehrwürdige Fasnachts-Comité entführen. Und das kurz vor den drey scheenschte Dääg!

Heute Abend konnte man im Elchkeller an der Rittergasse ein gutes Einvernehmen zwischen den Drummeli-Verantwortlichen des Comité und ihrer ehemaligen Entführerin spüren. «Es wurde mir bis jetzt keine einzige Pointe verboten», so Dieterle. «Ganz im Gegenteil – einmal wollte jemand vom Comité die Sache sogar noch härter als geplant bringen.»

Prima Stimmung im Ensemble

Das Raame-Ensemble besteht grösstenteils aus Köpfen, die auch schon letztes Jahr in Aktion waren – und ihre Sache witzig, spritzig, hocherfreulich machten. Die Damen: Andrea Pfaehler und Charlotte Heinimann. Die Herren: Urs Bihler, Marcel Mundschin und Kurt Walter.

Ein ganz bemerkenswerter Neuzugang ist die Zürcherin Heidi Diggelmann, Grand Dame mit grosser Schauspielerfahrung. In ihrer Rolle als Frau Fasnacht zeigte sie schon heute, dass Baseldytsch für sie kein ernsthaftes Problem darstellt!

«Roter Faden? Jein!»

Luisiers Drummelikonzept vom letzten Jahr wurde von einem starken roten Faden zusammengehalten. Das Ensemble schlüpfte in die Rollen eines irrwitzigen Schyssdräggzygli, das die Fasnacht unsicher machte. Dieterle nimmt die Frage nach ihrem roten Faden gleich selbst vorweg: «Haben wir einen roten Faden? Jein! Wir haben Figuren, die immer wieder vorkommen, wir haben mehrere Beiträge, die vom gesprochen Wort leben, und wir haben eine Art Pannen- und Peinlichkeitsmoderator, der vom Comité immer wieder auf die Bühe geschickt wird, wenn etwas schief geht.»

Und natürlich gebe es auch wieder eine Balkonszene. Sie habe bei der Konzipierung «ihres» Monstre sehr eng mit den Autoren zusammengearbeitet. Das ist beim Drummeli keineswegs selbstverständlich. Aus isolierten Schreibern, die einfach ihre Texte einsenden, hat Dieterle diesmal ein Team geformt.

Versuecherli machen Vorfreude

Die kurzen Versuecherli aus den Stiggli liessen dann Vorfreude aufkommen: Ein gut gereimtes Stück über unsere komplexe zeitgenössische Nahrungsmittelsituation, zwischen handverlesenem Verveine-Tee, allerlei Körnlipickereien und Wurst mit Pommes Frites, sah genauso vielversprechend aus, wie ein Kasperli-Theater, das den «Sturm aufs Berner Stöggli» persifliert.

Am 11. Februar startet des Drummeli – es dauert bis zum 17. Hornig. 90 Prozent der Billette sind schon weg. Für jene Hälfe der Stammcliquen, die dieses Jahr dabei ist, stellt der Auftritt im Musical Theater natürlich eine Premiere dar.

Mit von der Partie sind zudem die Schnitzelbänggler Schwoobekäfer und Singvogel, sowie d Gugge Grunz Gaischter und Messingkäfer. Einen spektakulären Auftritt haben die Jungi Garde der Lälli in petto, die heuer hundert Jahre alt wird.  

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