Big Bang: Fünf Vorschläge für bessere Tischbomben – mit Video-Beispielen

Was können die diesjährigen Tischbomben? Erkenntnis: Nichts. Also legten wir selbst Hand an. Fünf Massnahmen gegen ödes Sprengwerk.

Was können die diesjährigen Tischbomben? Erkenntnis: Nichts. Also legten wir selbst Hand an.

Zu Silvester gehören Tischbomben, keine Frage. Nur: Welche eignen sich am besten? Bestechen durch Optik, Sprengkraft und Knallpotenz? Und haben ein Innenleben, das nicht nur unter 8-jährige Kinder ohne digitale Gadgets (man versuche einen heutigen Preteen mal von den Freuden lustiger Clownnasen oder Kartontröten zu überzeugen – schwieriges Unterfangen) begeistert? Wir machten den Test:

Einmal Bombe «Party & Games» vom Coop für 6.50 Franken:


Und einmal Hipsterbombe vom Fizzen, für schmerzhafte 30 Franken:

 

Trauriges Fazit nach nur zwei Anläufen: Tischbomben sind eine einzige Enttäuschung. Wir sind wieder darauf reingefallen. Jedes Silvester hat man wieder ein Jahr hinter sich, in dem man sich einreden konnte, dass Tischbomben eventuell doch was taugen – nur um jede Silvesternacht wieder aufs neue frustriert dazustehen, wenn der Karton-Sprengkörper kleine Plastiksaxophone und Partyhütchen rausspuckt. Party and Games? Nicht mal ansatzweise.

Da kann auch die hübsche Hipsterbombe nicht überzeugen. Sie distanziert sich zwar optisch vehement von den modisch grausamen 1980er-Jahren, in denen sämtliche andere Tischbomben immer noch festzustecken scheinen, ihr Innenleben ist aber leider doch auch einfach überteuerter Müll. Schön gemachter Müll, aber Müll. Wo bleiben die gewagten, die personalisierten, die erwachsenen Tischbomben? Die, die man mit glänzenden Augen verfolgt, und sich auf den Inhalt stürzt wie ein kleines gieriges Kind, wie eine halb verhungerte Neujahrs-Hyäne?

Also legten wir selber Hand an:

Eine Tischbombe selber füllen ist ganz einfach: Man zückt sein Taschenmesser, öffnet den Deckel, schmeisst den ganzen Kram in den Abfall und sucht sich in der Umgebung lustiges Füllmaterial. Bei uns ist dabei Folgendes rausgekommen:

1. Für Sprunghafte: Die Ping-Pong-Bombe

 

Ping Pong-Bälle gehen für alles: Lampen, Monsteraugen, Partyspiele, Ping Pong. Aus der Tischbombe gespickt, machen sie eine besonders gute Figur – und liefern sportlichen Kurzweil bis zum 12i-Läuten.

2. Für Couch-Potatoes: Die Popcorn-Bombe

Popcorn ist gut für die Gesundheit, fürs Gewicht und für die Tischbombe: Klein, leicht, schmackhaft. Die unterschwellige Sprengstoff-Note sorgt dabei für die genau richtige Dosis aparten Nervenkitzel (werde ich an einem Nitrocellulose-vergifteten Tischbomben-Popcorn ersticken?)

3. Für Nostalgiker: Die Armee-Bombe

Schön waren die Zeiten, wo man noch ohne Pazifistengegränn munter-fröhlich mit Armee-Spielzeug und Camouflage-Drucken hantieren durfte. Diese Tischbombe lässt die Freuden harmloser Kriegerli-Nachmittage wieder aufleben – ganz ohne schlechtes Gewissen.

4. Für Zocker: Die Spielkarten-Bombe

Was gibt es Lustigeres, als eine stiere Jass-Partie mit etwas Geknalle aufzulockern? Der «Hesch nid mitzeut!?»-Onkel wird es ihnen danken. Oder den Kopf abreissen. So oder so spannender als ein Schieber am Familientisch.

5. Für Sadisten: Die Knallteufel-Bombe

Der Sprengkörper für kreative Bösewichte: Sie mögen jemanden nicht? Diese Bombe regelt lautstark jegliche Machtverhältnisse. Unterjubeln und hurtig hinter dem Tischbein in Deckung gehen. 

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