Lärm kann das Leben aufregend machen. Zu Silvester scheint das besonders vonnöten zu sein.
Eigentlich ist das Leben sowieso sehr aufregend und hält viele Überraschungen bereit. Aber manch einem, respektive eigentlich allen, reicht das nicht — sie suchen nach noch mehr Nervenkitzel.
Es steht einiges zur Auswahl: Kino, Computerspiele, Extremsportarten oder Blind-Dates oder Internet-Partnerbörsen. Neben diesen neumodischen Dingen gibt es aber auch althergebrachte (und recht simpel gestrickte) Reizbeschleuniger: alles, was knallt.
Natürlich muss man zwischen kriegerischen Dingen, die unbedingt zu vermeiden sind, und harmlosen Mini-Explosionen unterscheiden. Letztere sind zu Silvester besonders beliebt, wer weiss, vielleicht kompensiert man mit Raketen, Tischbomben und Knallbonbons ein besonders langweiliges Jahr. Allen drei gemeinsam ist die Belohnung, die auf die kurze Aufregung folgt.
Während Feuerwerk aber nur etwas fürs Auge ist, gefallen Knallbonbons und Tischbomben den Materialisten, sie sind gewissermassen martialische Überraschungseier: Neben Aufregung (Oh, wann wird es knallen? Wann ist die Zündschnur zu Ende? Hätte ich doch einen Teller unter die Tischbombe legen sollen, so, wie es auf der Packung steht?) ist auch Spiel enthalten. Beide enthalten mehr oder weniger unnütze Dinge, für die man an Silvester aber Verwendung findet: Luftschlangen, launige Sprüche auf Zettelchen, Tröten, mit denen man noch mehr Krach machen kann – und Verkleidungssachen.
Nur die Schokolade fehlt, das wird aber durch die Gefährlichkeit mehr als wettgemacht. Zudem bekommt man zu dieser Jahreszeit sowieso ständig viel zu viel zu essen. (Nur so am Rande: Wer mit der Knallerei gar nicht mehr aufhören möchte, sollte vielleicht darüber nachdenken, wie er im nächsten Kalenderjahr ein bisschen mehr Aufregung bekommt.)