Nach einer Bombendrohung beim Finanztechnologie-Unternehmen Cashcloud hat die Polizei Entwarnung gegeben. Die Spürhunde konnten im Gebäude am Steinenberg 19 keinen Sprengsatz finden.
Am Montagmittag wurde die Basler Innenstadt im Bereich Steinenberg und Theaterstrasse von der Polizei abgesperrt.
(Bild: Nils Fisch)Der Grund war eine Bombendrohung, die die Firma Cashcloud am Steinenberg 19 gegen 10.30 Uhr erhalten hat. Wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Peter Gill, vor Ort mitteilte, hiess es in der telefonischen Drohung, dass ein Sprengsatz im Gebäude platziert worden sei und in den nächsten 30 Minuten detoniere.
(Bild: Nils Fisch)Die Drohung sei «massiv» gewesen, sei von einer «Männerstimme» gekommen und auf Hochdeutsch ausgesprochen worden, sagt Sprecher Gill. Die Staatsanwaltschaft habe ein Verfahren eingeleitet, die Polizei versuche zudem den Anruf zurückzuverfolgen.
(Bild: Nils Fisch)Die Polizei hat aus dem Gebäude an der Ecke und den anliegenden Häusern rund 60 Personen evakuiert.
(Bild: Nils Fisch)Ziel der Drohung war das Finanztechnologie-Unternehmen Cashcloud. Die Firma war zuletzt wegen Finanzierungsschwierigkeiten und zweifelhaften Aktienkursen in den Schlagzeilen.
(Bild: Matthias Oppliger)Das Gebäude wurde von Sprengstoffspezialisten der Kantonspolizei Basel mit Spürhunden durchsucht.
(Bild: Nils Fisch)Nach eineinhalb Stunden war klar: Es gibt keinen Sprengsatz. Um 13.15 Uhr gab die Polizei Entwarnung, die Strassensperre wurde aufgehoben.
(Bild: Nils Fisch)Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Peter Gill, informierte die Medien vor Ort.
(Bild: Matthias Oppliger)Erich Rava, Mediensprecher von Cashcloud, berichtete von aufgelösten Mitarbeitern, die durch die Polizei betreut würden.
Am Montag ging in der Innenstadt nichts mehr. Wer seine Mittagpause beim Barfüsserplatz verbringen wollte, musste warten. Während mehr als zwei Stunden wurde die Kreuzung Ecke Steinenberg und Theaterstrasse von der Polizei komplett abgesperrt, Grund: eine Bombendrohung. Alle Tramlinien wurden umgeleitet, und es kam zu erheblichen Störungen im öffentlichen Verkehr.
Erich Rava, Sprecher der Firma Cashcloud. Seine Assistentin erhielt die Drohung, die von einer Männerstimme explizit gegen das Finanz-Tech-Unternehmen ausgesprochen wurde.
Die telefonische Drohung ging um 10.30 Uhr bei der Firma Cashcloud am Steinenberg 19 ein. Gemäss Peter Gill, Mediensprecher der Basler Staatsanwaltschaft, habe eine «männliche Stimme auf Hochdeutsch» angedroht, dass in den nächsten 30 Minuten im Gebäude ein Sprengsatz detonieren werde. Die Polizei sei umgehend alarmiert worden.
«Wir haben daraufhin ungefähr 70 Personen evakuiert», sagte Gill vor Ort. Die Durchsuchung der beiden Gebäude dauerte rund eineinhalb Stunden und wurde von Sprengstoffspezialisten der Kantonspolizei Basel sowie zwei Bombenspürhunden durchgeführt. Gemäss Firmensprecher Erich Rava sind die rund 30 Angestellten von Cashcloud wohlauf. Nach der «fluchtartigen» Evakuation seien sie von der Polizei betreut worden.
Um 13.15 Uhr gab die Polizei die Entwarnung, und die Innenstadt wurde wieder freigegeben. «Wir können jetzt mit absoluter Sicherheit sagen, dass sich in den beiden Gebäuden kein Sprengsatz befindet», teilte Gill mit.
Ganzes Netz: Die Störung ist behoben. Es kommt allerdings noch zu Folgeverspätungen.
— BVB Leitstelle (@BVB_Leitstelle) 13. Juli 2015
Die Staatsanwaltschaft habe ein Verfahren eröffnet und ermittle nun gegen den Anrufer. Dem Täter drohe eine Klage wegen «Schreckung der Bevölkerung», ausserdem dürften ihm auch die Rechnung für den Polizeieinsatz und für die von den umliegenden Geschäften erlittenen Umsatzeinbussen angelastet werden, sagte Gill.
Cashcloud in den Negativschlagzeilen
Das Unternehmen Cashcloud ist im Bereich Mobile Payment tätig. Sein Produkt ist eine App, die bargeldlose Transaktionen via Smartphone erlaubt. Die Firma war im vergangenen Monat in die Schlagzeilen von Finanzmedien geraten. So scheint Cashcloud in beträchtlichen Finanzierungsschwierigkeiten zu stecken, ausserdem wurde der Börsenhandel der Aktie nach wenigen Tagen ausgesetzt. Dies weil der Kurs dank aggressivem Marketing explodierte. «Der ordnungsgemässe Börsenhandel ist zurzeit nicht gewährleistet», begründete die Frankfurter Börse den Entscheid. Analysten warnen davor, in Cashcloud zu investieren, weil die Firma 2014 bei einem Umsatz von gerade einmal 1600 Franken einen Verlust von 3,38 Millionen einfuhr.