Brislach setzt Belohnung aus

Nachdem Vandalen schon wieder den Velounterstand hinter dem Gemeindehaus demolierten, ist den Gemeinderäten der 1600-Seelen-Gemeinde jetzt der Kragen geplatzt: Sie setzen eine Belohnung aus fürs Anzeigen.

Nach der Zerstörung des Velounterstandes setzt Brislach eine Belohnung von Tausend Franken aus. (Bild: Hansjörg Walter)

Nachdem Vandalen schon wieder den Velounterstand hinter dem Gemeindehaus demolierten, ist den Gemeinderäten der 1600-Seelen-Gemeinde jetzt der Kragen geplatzt: Sie setzen eine Belohnung aus fürs Anzeigen.

Ein intaktes Dorfleben und die ländliche Ruhe – das seien die Vorzüge von Brislach, wirbt die Gemeinde auf ihrer Website. Ganz so ruhig ist es dann aber doch nicht im Dorf mit seinen 1610 Einwohnerinnen und Einwohnern, zwanzig Kilometer südwestlich von Basel. Vandalen demolierten im Januar den Velounterstand hinter dem Gemeindehaus, zerschlugen das Plexiglas. Sachschaden: rund 2500 Franken, und das bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres.

Jetzt platzte den Mitgliedern des Gemeinderats der Kragen. Der Gemeinderat habe beschlossen, für Anzeigen gegen Vandalen eine Belohnung auszusprechen, teilt er in der neusten Ausgabe der «Hornvieh-Poscht» mit, dem amtlichen Publikationsorgan. Bis zu Tausend Franken Belohnung winken. «Falls Sie auf dem Gemeindegebiet Personen beobachten, welche mutwillig Gegenstände zerstören, bitten wir Sie, dies der Gemeindeverwalterin, Sandra Hänggi, zu melden.»

Belohnung gibts nur bei Erfolg

Wer jetzt hofft, er könne einfach gegen einen mutmasslichen Vandalen Anzeige erstatten und damit genauso leicht sein Taschengeld aufbessern wie früher mit dem Abgeben von Mausschwänzen angeblich gefangener Mäuse auf dem Werkhof, sei gewarnt: Der Gemeinderat will die Bevölkerung nicht zur Hilfspolizei schlagen oder eine Bürgerwehr ins Leben rufen. Mögliche Zeugen sollen lediglich dazu animiert werden, sich auf der Gemeinde zu melden, wie Gemeindeverwalterin Sandra Hänggi auf Anfrage der TagesWoche erklärte.

Und mit einer Belohnung kann nur rechnen, wer Vandalen bei der Beschädigung von Gemeindeinventar beobachtet und bereit ist gegenüber der Polizei auszusagen. Zudem werde die Belohnung nur ausbezahlt, «wenn die erforderliche Anzeige bei der Polizei zum Erfolg führt». «Damit will der Gemeinderat vermeiden, dass falsche Anschuldigungen gemacht werden», erklärt die Gemeindeverwalterin.

Ganz Schlaue, die sich jetzt beim Velounterstand hinter dem Gemeindehaus auf die Lauer legen wollen, seien gewarnt. Das lohnt sich trotz maximaler Belohnung von Tausend Franken nicht. Denn der Gemeinderat hat nicht nur beschlossen, die Belohnung auszuschreiben, sondern auch den Schaden am Velounterstand nicht mehr zu beheben und diesen wegräumen zu lassen.

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