«Bubble Tea» heisst ein Süssgetränk, das neu auch in Basel erhältlich ist. In Asien kennt man es seit den 1980er Jahren. «Bubble Tea» war 2011 im Herkunftsland Taiwan von einem Lebensmittelskandal betroffen. Nun hat ein deutsches Wissenschaftsteam in einer Stichprobe bedenkliche Substanzen gefunden.
«Bubble Tea» wird aus Fruchtsaftkonzentrat und Tee-Extrakten mit einem hohen Zuckergehalt hergestellt. Die «Bubbles» sind Perlen aus Fruchtsaft oder der aus Maniok gewonnenen Speisestärke Tapioka oder Alginat. Dem Tapioka wird Sirup beigemischt. Die Fruchtperlen entstehen, indem man Fruchtsaft in eine Wasser-Calcium-Chlorid-Mischung träufelt – so erhalten sie eine dünne Haut, die beim Zerbeissen platzt. Viele europäische Anbieter von «Bubble Tea» stellen die Perlen allerdings nicht selbst her, sondern importieren sie aus Asien.
«Bubble Tea»-Produkte teilweise kontaminiert
Bereits im Juni 2011 berichtete die malayische Tageszeitung «The Star» online über einen Lebensmittelskandal, in den taiwanesische Produzenten von Teesirup, der auch für «Bubble Tea» verwendet wird, involviert waren. Der taiwanesische Gesundheitsminister Datuk Seri Liow Tiong Lai hat damals der Zeitung gegenüber gesagt, dass das Ministerium die Hersteller anwies, die kontaminierten Produkte zurückzurufen.
In den letzten Jahren hat sich «Bubble Tea» auch in Europa verbreitet – auch in Zürich und – seit Mitte August – in Basel gibt es «Bubble Tea»-Shops. Auf Anfrage, wie das basel-städtische Lebensmittelinspektorat diesem Produkt gegenüberstehe, sagt Lebensmittelchemiker Peter Brodmann: «Wir wussten bisher nicht, dass es das Produkt auch in der Schweiz gibt.» Er werde dem Hinweis nachgehen und abklären, ob und wie – etwa in Bezug auf Stichproben – vorzugehen ist.
Wieder gesundheitsschädigende Substanzen gefunden
Nun hat es in der dritten Augustwoche wieder Negativ-Schlagzeilen für «Bubble Tea» gegeben – diesmal in der deutschen Presse: In einer «Bubble Tea»-Filiale in Mönchengladbach hat eine Gruppe Wissenschafter um Professor Wolfgang Dott vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin am Uniklinikum Aachen erneut gesundheitskritische Substanzen in den sogenannten «Bubbles» gefunden: Styrol, Acetophenon und bromierte Biphenile. Professor Dott relativiert in seiner Stellungnahme allerdings, dass diese Substanzen in sehr geringer Menge nachgewiesen wurden.
Diese Substanzen würden das Krebsrisiko stark erhöhen, sagt Manfred Möller vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin am Uniklinikum Aachen gegenüber der «Rheinischen Post». Anscheinend zeichnet ein taiwanesischer Produzent für die kontaminierten Produkte verantwortlich. Welche «Bubble Tea»-Shops noch von dieser Ware betroffen sind, ist nicht klar. Bei der wissenschaftlichen Untersuchung handelte es sich um eine Stichprobe, die bei «Bubble Tea»-Perlen einer Mönchengladbacher Filiale durchgeführt wurde.