Wer in Kauf nahm, kalte Füsse zu bekommen, erlebte am Sonntag in Sissach einen Fasnachtsnachmittag, der das Herz wärmte.
Der Himmel über Sissach war grau, und die Hügel rings um die Oberbaselbieter Metropole waren noch weiss vom liegengebliebenen Schnee, doch auf den Strassen explodierte eine Farbenfreude, wie man sie hier sonst nicht jeden Tag zu sehen bekommt. Der Fasnachtsumzug 2013 setzte sich ohne Hektik in Bewegung, kurz nach zwei Uhr war beim Bahnhof erst links und rechts am Strassenrand etwas los, wo härzige Kinder in diversen Verkleidungen herumtollten und auch ältere Semester sich fasnachtgerecht hergemacht hatten (in Sissach darf das Publikum das).
Als Vorhut des Umzugs tauchten etwas später mehrere Verkäuferinnen des «Glöggeliwagä» auf – die Sissacher Fasnachtszeitung feiert heuer ihr 75-Jahr-Jubiläum. Um halb drei traf die Spitze des Zugs beim Bahnhof ein, und nun zog bis um halb fünf ein buntes Farbenspiel an den Besucherinnen und Besuchern vorbei. Die Kälte verlangte ihnen einiges ab, den Spass am fasnächtlichen Treiben liessen sie sich dadurch nicht verderben.
Kunsti und Fusion
Das Spektrum der ausgespielten Themen reichte vom baufälligen Dach der Sissacher Kunsteisbahn über Maya Graf bis zum Ende des Maya-Kalenders. Ein beliebtes Sujet war auch die von den Grünen ins Spiel gebrachte Fusion von Basel-Stadt und Baselland.
Auffallend war die grosse Zahl von kleinen Chluri-Gruppen. Zwischen den einzelnen Cliquen war der Abstand mitunter etwas gross. Auch das dürfte dazu beigetragen haben, dass die Grenze zwischen den Narren – pardon: Chluri – und dem Publikum mitunter etwas fliessend war.