CS investiert 600 000 Franken in Markthalle

Die Kuppel der Markthalle wird umgebaut. 600 000 Franken investiert Besitzerin Credit Suisse für «Akustikmassnahmen», Rollläden zur Verdunkelung und eine 360–Grad–Leinwand. Das Ziel ist offensichtlich: ein Rundumvergnügen. Die Frage bleibt nur für wen, für Ladenbesucher oder für ein neues Publikum?

Berühmtes Beispiel: Die Markthalle mit Nebengebäude wurde vom Kanton an die Allreal-Gruppe verkauft – diese verkaufte die Immobilien gewinnbringend einem Immobilienfonds der Credit Suisse. (Bild: Google)

Die Kuppel der Markthalle wird umgebaut. 600 000 Franken investiert Besitzerin Credit Suisse für «Akustikmassnahmen» und eine 360–Grad–Leinwand. Das Ziel ist offensichtlich: ein Rundumvergnügen. Die Frage bleibt nur für wen, für Ladenbesucher oder für ein neues Publikum?

Die Markthalle ist nicht so erfolgreich, wie sich die Credit Suisse Anlagestiftung Real Estate Switzerland erhofft hat. Nach dem Wechsel des Center-Managments soll nun der vor der Eröffnung angedachte Umbau der Kuppel eine Besserung der Lage bringen, berichtet der «infamy»-Blog unter Berufung auf das Kantonsblatt.

Wie der Publikation zum Bauvorhaben vom 3. Oktober zu entnehmen ist, soll die Kuppel mit Stoff bespannt werden, um die Akustik zu verbessern; zudem sollen neu Rollläden montiert werden, um eine Verdunkelung zu ermöglichen. Letzteres ist wegen der geplanten Installation von Leinwänden an der gesamten Kuppel-Decke notwendig. Die Leinwände sollen als Projektionsfläche für acht Beamer – je einer pro Kuppel-Segment – dienen.

Die Anfrage, wozu die 360-Grad-Projektionsfläche in Zukunft benutzt werden soll, beantwortet die Real Estate Switzerland nicht konkret. In der schriftlichen Antwort der Credit Suisse heisst es bloss: «Die Baubewilligung würde es uns ermöglichen einerseits die Akustik zu verbessern indem die Kuppelinnenseite mit Akustikbespannung verkleidet wird und anderseits könnte die Kuppel bei Bedarf innenseitig verdunkelt und mittels Projektion bespielt werden.» Die Wincasa, welche neu das Shopping-Center managt, war nicht zu erreichen.

Projektionsfläche für Werbung

Vor der Eröffnung hiess es, die Projektion von Werbung oder eines Sternenhimmels seien mögliche Nutzungen der Rundumleinwand. In der Baueingabe steht allein, man wolle sie «für Events» gebrauchen. Ob dies im Rahmen des bisherigen Ladenbetriebs geschehen soll oder gar eine Neu-Nutzung geplant ist, bleibt auch nach der Antwort der CS offen. «Die künftige Ausrichtung wird im Rahmen der Gesamtstrategieüberprüfung angeschaut und neu definiert», heisst es dazu in der Stellungnahme. Informationen gebe es zu einer allfälligen Neuorientierung vorher keine. Abwegig wäre das Ende des Ladenbetriebes nicht: Die Markthalle lockt nicht so viele Kunden an wie erhofft; mehrere eingemietete Geschäfte sind nach kurzer Zeit wieder ausgezogen.

Ein mögliches Ende des Ladenbetriebs scheint zumindest eine Option zu sein, wie ein Brief der Denkmalpflege vom 20. Juli 2012  nahelegt (der komplette Brief ist in der Slideshow oben). Im Brief heisst es: Durch ausbleibendes Publikum befindeten sich die in der Kuppelhalle eingemieteten Geschäfte «in prekärer Situation». Die CS diskutiere deshalb einerseits Verbesserungsbemühungen des aktuellen Betriebs, ziehe aber auch «grundsätzliche Überlegungen konzeptioneller Art» in Erwägung. «Zur Sprache kam diesbezüglich auch eine vollkommene Neuausrichtung, z.B. unter Verzicht auf die bestehenden Einbauten» (womit die sogenannten Schollen gemeint sein dürften, in denen die Geschäfte untergebracht sind).

Den Hinweis in der Baueingabe «für Events» könnte man folglich auch als Ende des bisherigen Betriebes verstehen und als Beginn einer Neu-Nutzung. Dazu kommen würde es allerdings frühestens im neuen Jahr. Gemäss Credit Suisse wird «der operative Betrieb und die Events in der Markthalle» bis Ende Jahr wie geplant weitergeführt.

Artikelgeschichte

Der Artikel erschien zunächst ohne eine Stellungnahme der Crédit Suisse, diese wurde am Erscheinungstag (9. Oktober) um 15:58 Uhr ergänzt.

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