Das bewegt Basel am Dienstag

Ein grosses Missverständnis, Luxus-Abfindungen auf Kosten der Steuerzahler und eine neue Sicht auf Basel – das beschäftigt die Region heute.

Ein grosses Missverständnis, Luxus-Abfindungen auf Kosten der Steuerzahler und eine neue Sicht auf Basel – das beschäftigt die Region heute.

Luxus-Abfindungen für Kaderangestellte des Kantons

  • Wenn sich der Kanton «im Einvernehmen» von Kaderangestellten trennt, kann er deren Abgang mit bis zu zwei Jahreslöhnen versüssen, schreibt die «bz Basel».
  • Die Abgänge von Stadtentwickler Thomas Kessler und erst kürzlich von Polizeikommandant Gerhard Lips würden die Steuerzahler so Hunderttausende Franken kosten.
  • Für normale Kantonsangestellte seien Abfindungen exakt geregelt, bei Kaderangestellten habe die Regierung freie Hand. Das sorgt für Kritik.
  • «Es ist seltsam, dass es einerseits klare Richtlinien gibt, andererseits aber auf Regierungsebene dieser grosse Spielraum offenbar unterschiedlich genutzt wird», sagt VPOD-Regionalsekretärin und SP-Grossrätin Toya Krummenacher.
  • Die Entschädigungen würden zwar überprüft, die Höhe der Summe sei aber nicht Teil der Beurteilung, heisst es von der zuständigen Finanzkontrolle.
  • Für gewöhnlich muss die Regierung Beträge über 300’000 (und davon kann man bei Kaderangestellten gemäss Lohntabelle ausgehen) dem Parlament vorlegen.
  • In diesem Fall aber aus Datenschutzgründen nicht: «Die Zuständigkeit des Regierungsrates als Anstellungsbehörde ist gemäss Personalgesetz abschliessend. Dementsprechend ist ein Einbezug des Grossen Rates nicht vorgesehen», sagt Regierungssprecher Marco Greiner.

Abfindung: Regierung gönnt sich Luxus-Spielraum

Ambulant statt stationär

  • Die Gesundheitsdirektoren Lukas Engelberger und Thomas Weber arbeiten an einer Liste mit Operationen, die nur noch ambulant erlaubt sein sollen.
  • Aus finanziellen Gründen werden heute viele Eingriffe stationär statt ambulant durchgeführt, was den Steuer- und Prämienzahler teurer zu stehen kommt.
  • Die Krankenkassen, die heute zu 100 Prozent für die ambulanten Behandlungen aufkommen, fordern eine Neufinanzierung des ambulanten Bereichs: Die Kantone sollen sich entweder an den ambulanten Tarifen beteiligen oder einen Pauschalbetrag an die Kassen bezahlen.
  • Engelberger und Weber lehnen den Vorschlag der Krankenkassen ab und führen erste «Sondierungsgespräche mit Spitälern und Krankenversicherern über ein mögliches Pilotprojekt mit dem Ziel eines neuartigen, tages­chirurgischen Tarifes», berichtet die BaZ.

Unnötige Spitalaufenthalte werden verboten

Ein grosses Missverständnis

  • Der Basler Erziehungsdirektor Conradin Cramer war gestern ziemlich düpiert, als er von den vermeintlich neuen Aargauer Sparplänen bei der FHNW erfuhr.
  • Alles halb so schlimm, klärt die «bz Basel» heute auf: Cramer war in die Verhandlungen mit dem Kanton Aargau involviert, wusste also von dessen Sparplänen. Im Gespräch mit der Zeitung sei er allerdings von neuen ihm unbekannten Plänen ausgegangen.
  • Für die FHNW sieht es aber trotzdem nicht so rosig aus: Die vier Trägerkantone wollen sparen.
  • «Zusätzliche Sparmassnahmen würden einzelne Studiengänge der FHNW gefährden», heisst es vonseiten der landrätlichen Bildungs-, Kultur- und Sportkommission.

Aargauer FHNW-Sparpläne waren in Basel bereits bekannt

Kompromiss für «Em Bebbi sy Jazz»

  • Eigentlich sind Veranstalter in Basel verpflichtet, Mehrweg- statt Wegwerfgeschirr zu benutzen.
  • Die Verantwortlichen des «Em Bebbi sy Jazz» weigerten sich bisher umzustellen und beriefen sich auf eine Ausnahmeklausel.
  • Die Begründung: Der logistische Aufwand sei schlicht zu gross für ein Festival, das nur gerade an einem Tag über die Bühne gehe. Sogar eine Busse wollte man in Kauf nehmen.
  • Nun haben sie sich aber mit den Behörden auf einen Kompromiss geeinigt, wie das «Regionaljournal Basel» berichtet.
  • Ab diesem Jahr sollen bei der Veranstaltung Mehrweg-Becher angeboten werden, beim Geschirr und Besteck wird weiterhin auf Wegwerfware gesetzt.

Jetzt verzichtet auch «Em Bebbi sy Jazz» auf Wegwerfbecher

Ausstellung: Neue Stadtsichten

  • Der Fotograf Kostas Maros dokumentiert, wie sich Basel fortlaufend verändert, zeigt Baustellen und fertige Gebäude, die die Stadt in den letzten Jahren geprägt haben.
  • Vom 1. Juni bis 9. September sind seine Werke am Sitz der Bürgergemeinde im Stadthaus ausgestellt.
  • Einen kleinen Vorgeschmack gibt es bei uns.



Baloise Park, Aeschengraben, Bahnhof SBB, Baustelle, Basel, 2017.

Baloise Park, Aeschengraben, Bahnhof SBB, Baustelle, Basel, 2017. (Bild: Kostas Maros)

Wie sich Basel verändert

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