Das «Dampfbad» lockt zu wenig Gäste an

Das vor zweieinhalb Jahren eröffnete «Dampfbad» beim Bahnhof St. Johann wird kaum besucht. Täglich finden nur 15 bis 40 Personen den Weg in das Hamam.

Das «Dampfbad» feierte im November 2011 Eröffnung und beschäftigt 14 Mitarbeitende. (Bild: Dampfbad )

Das vor zweieinhalb Jahren eröffnete «Dampfbad» beim Bahnhof St. Johann wird kaum besucht. Täglich finden nur 15 bis 40 Personen den Weg in das Hamam.

Konkurrenz hat man als Besucher im «Dampfbad» beim Bahnhof St. Johann praktisch keine. In den beiden Dampfräumen, im Bassin oder in den Seifenschaumkämmerchen herrscht gähnende Leere – man ist für sich. Für die Gäste ist dies zwar eine schöne Sache, für die Betreiber des Hamam jedoch nicht.

Im November 2011 wurde das 400 Quadratmeter grosse «Dampfbad», das rund 1,5 Millionen gekostet hat, im Kreativzentrum «Stellwerk» eröffnet. Das Geschäft läuft jedoch auch zweieinhalb Jahren nach der Eröffnung immer noch deutlich unter den Erwartungen.

Vier Geschäftsführerinnen in nur anderthalb Jahren

Hanne Trösch wusste, dass keine einfache Aufgabe auf sie zukommt, als sie im März 2013 die Geschäftsführung des «Dampfbades» übernahm. Drei Personen vor ihr hatten den Bettel bereits hingeschmissen. «Ich habe mir als vierte Geschäftsführerin innert anderthalb Jahren keine Illusionen gemacht. Es läuft nicht wie gewünscht, wir würden durchaus mehr Gäste vertragen.»

Das «Dampfbad» locke bei einem Eintrittspreis von 32 Franken täglich 15 bis 40 Gäste an, man schreibe immer noch rote Zahlen, sagt Trösch. Ziel sei es, jeden Tag 40 Personen zu empfangen. Bei der Eröffnung zielte man noch auf 50 Personen täglich, davon haben sich die Betreiber jedoch längst verabschiedet.

Das Bad ist kaum bekannt

«Das Problem ist, dass man uns immer noch nicht so kennt. Ich bin aber auch keine Person, die unbedingt Werbung schalten möchte dafür. Ich glaube, dass sich gute Sachen herumsprechen.» Und das «Dampfbad», das insgesamt 14 Mitarbeitende beschäftigt und von der Architektin Barbara Buser mitinitiert wurde, hebe sich nun mal von den übrigen Angeboten ab. Es sei sehr persönlich und intim. Man habe eine Privatsphäre und sei nicht ausgestellt – es gehe nicht um Sehen und Gesehen werden», so Trösch.

Auf die Frage, wie lange das Geld noch reiche, meint sie: «Das hängt davon ab, wie lange unser Investor noch Schnauf hat. So viel Geld drauflegen muss man aber nicht, irgendwann sind die Anfangsinvestitionen ja getätigt». Die Chefin des «Dampfbades» möchte die Situation jedoch auch nicht beschönigen: «Wir stehen schon unter Druck und müssen schauen. Unser Ziel ist es, bald kostendeckend zu werden – ich bin zuversichtlich, dass dies klappen wird.» Eine Goldgrube werde das «Dampfbad» jedoch kaum.


Auf Facebook löste der von uns gepostete Artikel insbesondere eine Reaktion hervor: Zahlreiche Kommentatoren meinten das Bad sei schlicht und einfach zu teuer.

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