Fast alle marinen Zierfische werden in Riffen gefangen. Und die Haltung derjenigen, die den Transport zu den Grossaquarien überleben, ist problematisch. Obwohl der Zolli mit dem Ozeanium eine solche Anlage plant, wollen die Verantwortlichen nicht über das Thema reden.
Tauchmaske aufsetzen, Flossen über die Füsse stülpen, ein Ruder in der einen Hand, ein Netz in der anderen. So taucht der Fischer Saharudin ab. Nur gerade zwei Meter tief. Ziel seiner Jagd ist ein kleiner Schwarm prächtiger Fische, die beinahe bewegungslos im Schutz eines Korallenstockes schweben. Mit dem Holzruder treibt er die ganze Gruppe ins Netz, zieht dieses zusammen und reicht es seinem Kollegen, der oben im hölzernen Auslegerboot wartet.
Der ganze Spuk dauert nur etwa eine Minute. So einfach und so schnell verschwinden 40, 50 Tiere aus dem Riff. Je nach Auftragslage fangen Saharudin und sein Kollege täglich bis zu 1000 dieser Fische für den internationalen Aquarienfischhandel.
Schauplatz ist die Bucht des Fischerdörfchens Bone Baru, nicht weit vom Ufer entfernt. Hier, etwa 12’000 Kilometer von der Schweiz entfernt auf der kleinen indonesischen Insel Banggai in Zentralsulawesi, ist die Heimat des Banggai-Kardinalfisches. Für Aquarianer weltweit ist der kleine Schönling eines der begehrtesten Tiere. Dieser Barsch lebt hier endemisch, es gibt ihn weltweit also nur hier. Wegen der grossen Nachfrage ist er im höchsten Grad gefährdet.
Pro Fisch erhält er fünf Rappen: Der indonesische Fischer Saharudin bei der Arbeit. (Bild: Peter Jaeggi)
Die gefangenen Tiere in wassergefüllte Plastiksäcke, dann Sauerstoff reinpumpen, Säcke in Styroporkisten, Transport zum Händler, von dort per Boot oder auf einer langen Autofahrt zum nächsten Hafen, nachher zum Flughafen, die lange Flugreise, wiederum Autofahrten …
Fische aus fernen Ozeanen sind häufig Tage oder gar Wochen beim Zwischenhändler gelagert, bis sie in einem Wohnzimmer-Aquarium oder dem Vivarium des Basler Zoos angekommen sind. Wird das geplante Ozeanium gebaut, werden noch deutlich mehr Fische als heute auf diese Art nach Basel gebracht werden. Aber der Reihe nach.
Das Massensterben unterwegs
«Das ist alles sehr stressig für diese Tiere», sagt die Schweizer Meeresbiologin Monica Biondo, die bei der Fondation Franz Weber (FFW) den Meeresschutz betreut. Tropische Temperaturen mit einer hohen Luftfeuchtigkeit – das sei ein Nirwana für Bakterien. «Im Plastiksack sind die Fische eng zusammengepfercht, sehr viele sterben. Die Welternährungsorganisation FAO und das Umweltprogramm Unep der Vereinigten Nationen schätzen, dass je nach Art bis zu 80 Prozent der marinen Zierfische auf dem Weg vom Fang über den Transport bis ins Aquarium umkommen.»
Aber eben, es sind Schätzungen, gesicherte Zahlen hat niemand. Vertreter der Aquarienindustrie bestreiten die 80 Prozent. Der weltweit führende Banggai-Kardinalfisch-Forscher Alejandro Vagelli hat wissenschaftliche Arbeiten über den kleinen Prachtsfisch verfasst. Zum Massensterben unterwegs sagt er: «Wie viele auf dem Transport umkommen, ist schwer zu sagen. Es gibt nur wenige zuverlässige Daten.»
Kein Händler würde zugeben, dass bei ihm ganze Sendungen mit toten Fischen angekommen seien. «Ich habe viele Interviews zu den Überlebenszahlen des Banggai-Kardinalfisches geführt. Ich glaube, man kann mit einiger Sicherheit sagen, dass etwa die Hälfte der Tiere ihr Endziel in den Aquarien der Industrienationen nicht lebend erreicht», sagt Vagelli, Professor der Meeresbiologie und Direktor des Zentrums für Meereswissenschaften an der Universität New Jersey.
Und er hat noch eine weitere Hiobsbotschaft: «Seit man 1994 den Banggai-Kardinalfisch entdeckte, sind mehr als 90 Prozent dieser Tiere verschwunden.» Deshalb hat die IUCN, die Weltnaturschutzunion, den Banggai-Kardinalbarsch auf die Rote Liste gesetzt und als «stark gefährdet» eingestuft. Dies bedeutet jedoch nicht, dass er automatisch geschützt wird. Es ist lediglich eine wissenschaftliche Aussage über den Gefährdungsstatus des Tieres.
Wildfang ist billiger als Zucht
Eine Population stirbt aus, wenn sie zu klein wird. Vagelli belegte, dass es heute den Banggai an mindestens drei Stellen bei drei verschiedenen Inseln im Banggai-Archipel nicht mehr gibt. Die einzelnen Völker leben isoliert voneinander. «Das heisst, jedes Volk ist genetisch einmalig. Stirbt eines aus, ist es für immer verloren, weil seine Gene ausgelöscht sind.»
«Nahezu alle tropischen Meeresfische und Wirbellosen in Aquarien sind Wildfänge aus Korallenriffen und deren Umgebung. Dasselbe gilt für Korallen. Obschon etwa 25 tropische Meereszierfische kommerziell gezüchtet werden, stammt der überwiegende Teil aus Wildfängen.» Das schreibt nicht etwa eine Tierschutzorganisation, sondern der Weltverband der Zoos und Aquarien. Im Gegensatz zu Süsswasser-Aquarienfischen sind von den etwa 2400 marinen Zierfischarten, die weltweit gehandelt werden, fast alle Wildfänge.
Trotz des dramatischen Rückgangs der Populationen werden laut Vagelli jährlich noch immer eine halbe Million Banggai-Kardinalfische gefangen. Hauptsächlich schuld daran sind Indonesiens Versagen beim Schutz und ein Aquarienmarkt, der nicht bereit ist, gerechte Preise zu bezahlen.
Zwar ist der Banggai-Kardinalfisch einer der ganz wenigen Meeres-Zierfische, die man züchten kann. Nur gerade 25 der etwa 2400 marinen Zierfischarten pflanzen sich in Gefangenschaft fort. Und die Zucht ist oft aufwendig. «Es ist viel billiger, Zierfische direkt aus dem Meer zu holen», sagt der indonesische Meeresbiologe Saipul Rapi. Er leitet in Südsulawesi ein Zierfisch-Zuchtprogramm. Anfänglich züchtete er auch den Banggai-Kardinalfisch, hörte dann aber auf, weil die Händler viel zu wenig bezahlen. «Ich fürchte, der Banggai-Kardinalfisch wird noch so lange wild gefangen, bis er ausgestorben ist.»
Der Fischer Saharudin in Bone Baru bekommt pro Banggai-Kardinalfisch, den er der Wildnis entreisst, gerade einmal fünf Rappen. Um seinen Aufwand zu decken und um davon leben zu können, müsste er mindestens einen Franken haben. Für einen Fisch, der bei uns zwischen 40 und 65 Franken kostet.
Meeresbiologin Monica Biondo von der Fondation Franz Weber kämpft zusammen mit ihrem Berufskollegen Alejandro Vagelli schon seit Jahren für das Überleben des Banggai-Kardinalfisches. «Damit er nicht ausstirbt, müsste man ihn mit einem Handelsverbot belegen», sagt Biondo. Doch das sei aus politischen Gründen nicht möglich, denn da seien Kräfte im Spiel, die sich gegen jede Regelung sträubten.
Dabei mischen auch Grossaquarien wie das geplante Ozeanium des Basler Zoos kräftig mit. Weltweit gibt es laut einer Untersuchung eines US-Wirtschaftsinstitutes bis zu 1000 Grossaquarien. Geschätzte 450 Millionen Besucher sorgen jährlich für einen Milliardenumsatz. Fast überall schwimmt auch der Banggai-Kardinalfisch, wie bereits jetzt im Vivarium des Zoos Basel. Monica Biondo: «Die Aquarienindustrie hat eine starke Lobby, die möglichst keine Fische schützen will – und seien sie noch so bedroht.»
Dieser Missstand sollte Ende 2016 an der letzten Artenschutzkonferenz in Südafrika behoben werden. Gestützt auf Forschungsarbeiten der Banggai-Experten Alejandro Vagelli und Monica Biondo stellte die EU, die besonders viele Meereszierfische einführt, den Antrag, den schönen Barsch mit Handelsbeschränkungen zu belegen. Konkret: ihn auf den Anhang II des Washingtoner Artenschutzabkommens (Cites) zu setzen.
Dies hätte bedeutet, dass der Fisch zwar weiterhin gefangen werden darf, jedoch eingeschränkt und behördlich kontrolliert. Hätte. Denn am Ende zog die EU den Antrag zurück, weil Indonesien im Gegenzug zusicherte, im Laufe dieses Jahres Schutz- und Managementpläne zu erarbeiten.
Wie viele Zierfische jährlich ins Land kommen, kann niemand sagen.
Wer den Handel kontrollieren will, ist ohne Daten machtlos. Darum realisierte Monica Biondo im Auftrag des zuständigen Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) eine Studie über den Import von marinen Zierfischen in die Schweiz. «Und ich sah, dass man darüber schlicht nichts weiss.» Wie viele Zierfische jährlich ins Land kommen, kann also niemand sagen.
Ohne Zahlen, ohne gesicherte Daten zum Umfang des Handels gibt es auch keinen Schutz des Banggai-Kardinalfisches und seiner Mitbewohner in den Ozeanen. Deshalb setzt sich Biondo gemeinsam mit einer lokalen sulawesischen Umweltschutzorganisation dafür ein, dass der in Südafrika beschlossene Managementplan und die vorgängige Studie auch tatsächlich realisiert werden. Die EU und andere Staaten machen viel Geld locker, damit das Washingtoner Artenschutzabkommen umgesetzt werden kann.
Für einen besseren Schutz von Meereszierfischen will sich auch der Schweizer Bundesrat einsetzen. Er nahm 2016 ein entsprechendes Postulat von Ständerat Daniel Jositsch entgegen und prüft nun, ob der Import von marinen Zierfischen detaillierter erfasst werden könnte und ob die Schweiz auf europäischer Ebene bessere Kontrollen fordern sollte.
Schützt man den Banggai-Kardinalfisch, schützt man das ganze Ökosystem.
Ob der Banggai-Kardinalfisch eines Tages wirklich geschützt wird? Oder wird es bis 2019, wenn in Sri Lanka an der nächsten Artenschutzkonferenz wieder über ihn verhandelt wird, zu spät sein? Die Zentralregierung in Jakarta widersetzt sich dem Schutz bis heute und stellt sich damit gegen die eigene betroffene Bevölkerung. Denn, so Biondo: «Die lokalen Fischer und Regierungen möchten diesen Fisch unbedingt schützen, weil sie nur dann etwas verdienen, wenn er nicht ausstirbt.»
Die Interessen der lokalen Bevölkerung im Verbreitungsgebiet des Banggai-Kardinalfisches vertritt Suryani Mile. Sie gründete bereits vor Jahren eine Nichtregierungs-Organisation, die sich für den Schutz stark macht. Sie sagt: «Die Lokalregierung in der Region Banggai hat den Fisch zum Symboltier erklärt, schliesslich lebt er weltweit ja nur hier. Er wird auch in der Tourismuswerbung verwendet. Wir müssen ihn unbedingt schützen. Und zwar so, dass er weiterhin gefangen und gehandelt werden kann, sodass die Fischer etwas verdienen können.»
Es gehe, so Suryani Mile, um eine Balance zwischen Umweltschutz, Ökonomie und sozialen Aspekten. Wenn der Banggai-Kardinalfisch geschützt werde, schütze man das ganze Ökosystem.
«Man hat in den letzten 20 Jahren ein neues Bild vom Fisch als ein intelligentes, ja sogar emotionales Wesen bekommen.»
Man muss davon ausgehen, dass der Handel mit marinen Zierfischen für die Tiere stressig und schmerzlich ist. Die Qualen beginnen bereits im Riff. Herausgerissen aus dem natürlichen Lebensraum, sehr lange Transportwege, das Zusammenleben mit Arten, die der Banggai-Kardinalfisch im Ozean nie antrifft, in einer Aquarium-Umgebung, die im besten Fall ein billiger Abklatsch der Natur sein kann … All dies bedeutet Stress, kann krank machen. Und Schmerzen verursachen.
Einmal im Aquarium, hört der Leidensweg nicht auf. Das erfuhren wir von Mohamed Ehab, bis vor Kurzem im Berner Seeland ein bekannter Händler von marinen Aquarienfischen. «Ein Fisch leidet Schmerzen; wenn zum Beispiel die Wasserqualität nicht stimmt, schwimmt er nicht mehr richtig und zittert.»
Dass Fische Schmerz empfinden können, hat die Wissenschaftlerin Lynne Sneddon 2013 an der Universität Liverpool zusammen mit ihrem Team gezeigt. Und nicht nur zum Schmerzempfinden dieser Tiere gibt es neuere Erkenntnisse, wie Markus Wild erklärt.
Der Professor für Philosophie an der Universität Basel und Tierethiker, der den Begriff der Tierphilosophie prägte, sagt: «Was man so gemeinhin über Fische denkt und über ihre Intelligenz, ist eigentlich falsch. Fische haben ein sehr gutes Gedächtnis und sie lernen sehr viel. Viele Fische sind auch sehr soziale Tiere. Das heisst, man hat in den letzten 20 Jahren ein völlig neues Bild vom Fisch als einem intelligenten, lernfähigen, ja sogar emotionalen Wesen bekommen.»
Banggai-Schwarm im Vivarium Basel. (Bild: Peter Jaeggi)
Gehört so ein Tier in ein Aquarium? Der Zoo Basel plant ein «Ozeanium», ein Riesenaquarium. Geplant wird laut Zoo mit «jährlich Hunderttausenden Besuchern». 2024 soll der Riesenbau mitten in der Stadt eröffnet werden. Laut Eigenwerbung «ein Grossaquarium und Zentrum für nachhaltigen Lebensstil. Verbindet Konsum, Erholung, Bildung und Forschung auf kleinstem Raum».
Und: «Mehrere Tausend Tiere aus allen Klimazonen leben in rund 40 Aquarien mit Wasserständen von bis zu acht Metern Höhe. Auf einer Fläche von etwa 10’000 Quadratmetern dienen rund 4600 Kubikmeter Wasser als Lebensraum für Haie, Rochen, Pinguine, Korallen, Gezeitenzonen- und Tiefseebewohner.»
Das ruft Kritiker auf den Plan. Allen voran die Fondation Franz Weber (FFW). Der Zoo zeige die Bedrohung, indem er selber das Leben im Meer bedrohe, sagt Monica Biondo. Und: «Wie in kleinen Meeresaquarien zu Hause schwimmen auch in Grossaquarien zum überwiegenden Teil Wildfänge. Das würde auch im Basler Ozeanium so sein. Die fangen wild lebende Tiere, die sie ja eigentlich schützen sollten.»
Korallenriffe seien weltweit mindestens zu einem Drittel unwiderruflich zerstört. Die marine Zierfischindustrie trage dazu bei, dieses Ökosystem noch weiter zu ruinieren. «Entgegen den Aussagen des Zoos», sagt Biondo. Eine artgerechte Haltung sei praktisch unmöglich.
Die Alternative: ein virtuelles Ozeanium
In einem Fact Sheet der FFW steht: «Der Zoo Basel verschreibt sich dem international akzeptierten Prinzip ‹Mehr Platz für weniger Tiere›, um die Tierhaltung artgerechter und tierfreundlicher zu gestalten.» Umso stossender sei daher die Aussage des Ozeanium-Projektleiters und Kurators des Zoos Basel in der «Basellandschaftlichen Zeitung»: «Im Ozeanium werden mehr Tiere leben als bisher im Zoo.»
FFW-Geschäftsführerin Vera Weber und ihr Team entwickelten eine Alternative, bei der kein Tier zu Schaden kommt. «Vision Nemo» nennen sie ihre geplante Weltpremiere. Ein riesiges virtuelles Ozeanium, das mit modernsten digitalen Technologien arbeitet. Der Haken: Es muss zuerst noch entwickelt werden. Vera Weber: «Es soll ein multimediales Tor zum Ozean werden. Man wird die unglaubliche Vielfalt der Meere und ihrer Tiere im natürlichen Lebensraum sehen und erleben können, so als ob man selber im Meer drin wäre. Wir bringen die Meere nicht zu uns; wir bringen die Menschen zum Meer.»
Grossaquarien werben damit, dass sie Umweltbildung betreiben. Für Biondo ist dies eine pure Behauptung: «Es gibt keine einzige wissenschaftliche Untersuchung, die beweist, dass nach dem Besuch eines solchen Aquariums irgendeine Verhaltensänderung zustande kommt.»
Der Zolli schweigt
Was sagt der Zoo Basel zur massiven Kritik am geplanten Ozeanium? – Nichts. Die Verantwortlichen verweigern jegliche Stellungnahme. Auch nach mehrmaliger Anfrage wollten sich Zoo-Direktor Olivier Pagan und seine Medienstelle nicht äussern.
Deshalb baten wir Zoo-Verwaltungsratsmitglied Bruno Baur um eine Stellungnahme. Der Professor für Naturschutzbiologie an der Universität Basel reagierte unwirsch. In einer Mail an den Autor bezeichnet er andere Auskunftspersonen dieser Reportage als «Tierschutzaktivisten», sie würden «selektiv Argumente für ihre Anliegen auswählen und präsentieren diese in sektiererischer Form. Die Wissenschaft distanziert sich ganz klar von derartigen Vorgehensweisen.» So Wissenschaftler Baur über Wissenschaftler, die notabene zum Teil an der gleichen Universität wie er lehren.
Das Thema ist hochemotional, die Fronten sind verhärtet, eine Lösung steht in weiter Ferne. Es sieht nicht gut aus für den Banggai-Kardinalfisch und seine Mitbewohner aus dem Meer.
Der Banggai-Kardinalfisch (Pterapogon kauderni) ist etwa fünf Zentimeter lang, weiss und schwarz gestreift mit weissen Punkten an den Flossen. Je nach Lichteinfall schillern seine Flossen hellblau. Er sitzt in Seeigeln, Korallenstöcken oder Anemonen, bewegt sich kaum und lebt in kleinen Gruppen in sehr seichtem Wasser. Deshalb ist er leicht zu fangen. Das Männchen brütet mehrmals im Jahr jeweils während eines Monates die relativ grossen Eier im Maul aus. So sind sie vor Ei-Räubern geschützt. Der Nachwuchs schlüpft im Maul des Vaters, der während dieses Monats nichts frisst. Während dieser Zeit kann das Männchen keine weiteren Eier aufnehmen, und so beschränkt es die Zahl der Nachkommen. Deswegen hat jeder Banggai-Kardinalfisch jährlich nur ein paar Hundert Nachkommen – das ist wenig verglichen mit Speisefischen, die ihre Larven zu Millionen ins Freiwasser abgeben. Neben dem Wildfang gefährdet diese vergleichsweise geringe Reproduktion das Fortbestehen des Banggai-Kardinalfisches zusätzlich.