Das Erziehungsdepartement mischt sich nicht ein

Am Basler KV liegt ein Teil der Lehrerschaft im Konflikt mit der Schulleitung. Das Erziehungsdepartement kennt die Probleme, bleibt aber passiv. Das sorgt für Kritik.

(Bild: Bild: Hans-Jörg Walter)

Am Basler KV liegt ein Teil der Lehrerschaft im Konflikt mit der Schulleitung. Das Erziehungsdepartement kennt die Probleme, bleibt aber passiv. Das sorgt für Kritik.

Die Probleme am KV Basel sind dem Erziehungsdepartement (ED) bekannt. Ein Teil der Lehrerschaft beklagt ein «Klima der Angst» und ungebührliche Druckversuche der Schulleitung auf Kritiker; den Dialog mit dem Sozialpartner verweigert die Schulleitung. «Es gibt eine gewisse Unruhe am KV Basel», taxiert Ulrich Maier, Leiter Mittelschulen und Berufsbildung im ED, die Zustände an der Handelsschule.

Wie gross Maiers Einfluss auf die Entwicklungen am KV ist, bleibt unklar. Er sagt, man stehe im Dialog: «Das ED ist aber nicht in der Rolle von Linienvorgesetzten.» Relevant sind für das ED vor allem Anzahl und Qualität der Abschlüsse, wie sie im Rahmen des Leistungsauftrages verlangt werden. 

«Keiner der Vorwürfe hat sich sachlich substanziieren lassen.»

Ulrich Maier, Leiter Mittelschulen und Berufsbildung im ED

Das ED sieht sich nicht in einer Aufsichtsrolle – auch wenn es vier Mitglieder in die Unterrichtskommission des KV entsendet und obwohl Kanton und Bund jährlich 17 Millionen Franken in das KV Basel pumpen, damit kaufmännische Lehrlinge dort den schulischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren können.

Maier sagt, nur ein kleiner Teil der Lehrerschaft sei unzufrieden: «Wir erhalten unterschiedliche Signale aus dem KV.» Und das angeblich ohne Grund: «Keiner der Vorwürfe hat sich sachlich substanziieren lassen.» Maier erwartet, dass «alle Parteien an einem Strick ziehen, um die Konflikte zu lösen». Denn die Schule stecke in einer schwierigen Lage, der Rückgang der Lehrlingszahlen habe die Spannungen verstärkt. «Das bereitet mir Sorgen», sagt Maier.

«Mich stört, dass das Erziehungsdepartement jede Aufsichtsrolle von sich weist.»
Heidi Mück, Grossrätin BastA! 

Besorgt ist auch BastA!-Grossrätin Heidi Mück. Durch ihre Tätigkeit als Gewerkschafterin hat sie immer wieder Klagen aus der KV-Lehrerschaft über die Schulleitung erhalten. «Wir wissen schon länger, dass etwas am KV nicht stimmt», sagt Mück und nimmt das Erziehungsdepartement in die Pflicht: «Was mich stört, ist, dass das ED jede Aufsichtsrolle von sich weist. Das KV ist vom Kanton subventioniert, da sollte sich das ED durchaus einmischen.»

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