Das Parfüm der Stanhopea-Orchidee

Die Stanhopea ist eine besonders schöne Orchidee. Nun ist sie in ihrer ganzen Pracht in Basel zu erleben.

Stanhopea-Blüten bezaubern die Menschen mit ihrer bizarren Schönheit und locken die Bienen mit ihrem Parfüm. (Bild: Martin Stohler)

Die Stanhopea ist eine besonders schöne Orchidee. Bis Sonntag, 1. Juni, kann man ihre Blüten im Botanischen Garten Basel aus nächster Nähe bestaunen und riechen.

Die Stanhopea ist selbst unter Orchideen eine Schönheit. Ihre prächtigen Blüten der sind eine Augenweide. Doch ihr primärer Sinn und Zweck besteht nicht darin, den Menschen zu erfreuen. Vielmehr geht es darum, Bienen anzulocken, welche die Pollen von einer Blüte zur andern transportieren.

Als Lockstoff setzt die Blüte nicht Nektar ein, sondern ein Parfüm. Jedes Bienenmännchen will davon so viel wie möglich bekommen, um für die Weibchen besonders gut zu duften. Ob das «harzige» Parfüm bei Menschen die gleiche Wirkung erzeugen würde, ist eine offene Frage.

Von Mexiko bis zum Amazonas

Zur Gattung Stanhopea gehören rund 60 Orchideenarten. Man findet sie in Mittel- und Südamerika, wo sich ihr Lebensraum von Mexiko über Kolumbien bis ins Amazonasbecken erstreckt. Zwei Regionen bilden besonders reiche Zentren: die trockenen Föhren- und Eichenwälder von Mexiko und die feuchten Bergwälder der kolumbianischen Anden.

Im Foyer des Botanischen Gartens werden übrigens keine Bienen um die spektakulären Blüten schwirren. Dass Schweizer Bienen vom Duft des Parfüms angelockt würden, ist unwahrscheinlich. «Es sind vor allem die Prachtbienen, die in den Heimatländern der Stanhopea vom Blütenduft angezogen wird, und die kommen bei uns nicht vor», sagt Heinz Schneider vom Botanischen Institut der Universität Basel.

Pollen in Paketform

Die Pollen der Stanhopea wartet auf die Biene nicht in Pulverform an Staubfäden, sondern steht abgepackt in zwei Paketen bereit. Mehr dazu erfahren Sie in diesem instruktiven Video:

Die Ausstellung im Foyer beim Tropenhaus des Botanischen Gartens Basel ist bis und mit Sonntag, 1. Juni, täglich von 9–17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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