Vier Monate nach Anfrage veröffentlicht die Universität eine Liste mit den grössten privaten Geldgebern. Angeführt wird sie von Novartis und Roche.
Es war ein langer Weg zu ein wenig mehr Transparenz. Im Sommer stellte die TagesWoche der Universität Basel ein Gesuch um Akteneinsicht. Gefragt war eine Liste mit allen privaten Geldgebern. Die Universität beschrieb die Anfrage als zu umfassend und stellte Kosten von mehreren tausend Franken in Aussicht. Nach viermonatiger Korrespondenz schickte die Universität schliesslich eine Liste mit den zwölf grössten Geldgebern.
Zu den grössten Spendern gehören demnach die Eckenstein-Geigy-Stiftung, Roche und Novartis. Weitere Stiftungen finanzieren zahlreiche Professuren, mehrheitlich im Bereich der Life Sciences.
Drei Geldgeber zahlen über 10 Millionen Franken
Die Eckenstein-Geigy-Stiftung finanziert mit 15 Millionen über zehn Jahre eine Forschungsprofessur für Pädiatrische Pharmakologie. An zweiter Stelle steht Roche mit einem Betrag von 12 Millionen über 25 Jahre mit einer Professur für Immunologie. Der anteilsmässige drittgrösste private Geldgeber ist Novartis. Vor drei Jahren schenkte das Unternehmen der Universität 10 Millionen Franken zum Zweck, begabte Studierende in den Life-Sciences-Disziplinen zu fördern.
Der Basler Unternehmer (Medizinaltechnik) Thomas Straumann hat für die Professur in Materialwissenschaften im September 2006 sechs Millionen Franken gestiftet. Und die Botnar Stiftung hat für die im letzten Juni besetzte Professur für Pädiatrische Pneumologische Forschung fünf Millionen Franken gestiftet. Beide Stiftungen sind auf zehn Jahre befristet.
Wenig Wille zu Transparenz
Immer mehr Hochschulen schauen sich nach Geldern von privater Seite um. Zuletzt sorgte das UBS Sponsoring an der Universität Zürich in der Höhe von 100 Millionen Franken für Aufregung. Der neue Zürcher Rektor Michael Hengartner hatte vergangene Woche angekündigt, künftig alle Verträge offenzulegen. Ausserdem sei man daran, in einem internen Reglement festzulegen, wie mit privaten Geldgebern umzugehen ist. An der Universität Basel ist man davon noch weit entfernt. Der Basler Rektor Antonio Loprieno hält ein Reglement, wie es in Zürich entsteht, nicht für hilfreich.
Lesen Sie mehr zur Universität Basel und ihrer Nähe zu privaten Geldgebern in der kommenden Ausgabe der TagesWoche. Ab dem 7. Februar am Kiosk oder in der TagesWoche-App erhältlich.
Die grössten privaten Geldgeber in der Übersicht:
Eckenstein-Geigy-Stiftung, 15 Millionen Franken
Forschungsprofessur für pädiatrische Pharmakologie
Roche,12 MillionenFranken
Professur für Immunologie
Novartis, 10 Millionen Franken
Schenkung zur Förderung von Studierenden und Doktoranden in der Life Science
Botnar Foundation, 6 Millionen Franken
Professur für pädriatische Pneumologie
Thomas Straumann, 6 Millionen Franken
Professur für Materialwissenschaften
Branco Weiss, 5 Millionen Franken
Professur für jüdische Studien
Endress Stiftung, 3 Millionen Franken
Professur für Nanosensorik
Ehepaar Grisard, 3 Millionen Franken
Professur für Molecular Bionics
Swiss Foundations, 3 Millionen Franken
Aufbau Center for Philanthropy Studies
Interpharma, 450'000 Franken jährlich, unbegrenzt
Professur für Gesundheitsökonomie
Laurenz Stiftung, 1,5 Millionen Franken
Professur für zeitgenössische Kunst und Assistenzprofessur für Kunsttheorie
Novartis Foundation, 1 Million Franken
Teilfinanzierung Professur für molekulare und systemische Toxikologie
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