Das Theater Arlecchino hat sein Zuhause gefunden

Nachtschichten und Herzblut waren nötig, um innerhalb von vier Monaten den neuen Ort vom Theater Arlecchino komplett zu renovieren. So hat nicht nur das «Rotkäppli», sondern auch das «Fasnachtsbändeli» ein neues Zuhause.

«Das ist mein Vermächtnis». Theater-Arlecchino-Gründer Peter Keller auf der neuen Bühne am Walkeweg 122, wo nur noch die letzten paar Schrauben fehlen. (Bild: Danielle Bürgin)

Peter Keller hat für sein Theater Arlecchino ein neues Zuhause gefunden. Am Walkeweg 122, in der Nähe vom St. Jakob, hat das Kindertheater ein historisches Haus beziehen können, in dem sich alle richtig wohl fühlen und bleiben wollen.

Nach der Basler «Kuppel» und der Amerbachstrasse kommt nun der Walkeweg 122 als neue Adresse dazu. Das Kinder- und Familien-Theater Arlecchino ist in seinen 19 Jahren Bestehen bereits zweimal umgezogen. Gründer Peter Keller ist jedoch überzeugt, dass seine rund 50-köpfige Theaterfamilie am neuen Ort nun ihr endgültiges Zuhause gefunden habe. «Das ist mein Vermächtnis», sagt er mit einem Schmunzeln auf den Lippen. 

Nach zehn Jahren in der ehemaligen Kegelbahn des Restaurants Pusterla wollte Keller schon seit Längerem eine neue Bleibe finden. Ursprünglich hatte er das ehemalige «Querfeld» in Aussicht gestellt bekommen. «Ich bin zuerst sehr enttäuscht gewesen, dass es überraschend zu einer Absage gekommen ist», sagt der passionierte Schnitzelbänkler und Theaterleiter.

Nun sei aber alles noch viel besser, als erhofft. Die Theatertruppe habe im Gebiet vom St. Jakob einen idealen Standort gefunden. Ein Gebäude, das 1907 von der Christoph Merian Stiftung erbaut wurde und der Stadt gehört. 



Auf den alten Kronleuchter, der ihm ein Freund geschenkt hat, ist Theaterleiter Peter Keller besonders stolz.

Auf den alten Kronleuchter, der ihm ein Freund geschenkt hat, ist Theaterleiter Peter Keller besonders stolz. (Bild: Danielle Bürgin)

Es sei schön, quasi ein eigenes Haus zu haben. Im Erdgeschoss befindet sich die Bar und die Kinder-Spielecke. Im ehemaligen Estrich befindet sich die Bühne.

Man hat jetzt viel mehr Platz bis zur Decke, im Vergleich zum alten Ort an der Amerbachstrasse. Auch die Lichtverhältnisse seien viel angenehmer, erklärt Keller. Er spricht auch von viel besseren Zufahrts- und Parkmöglichkeiten. Über die Hälfte der Besucher kämen aus dem Baselbiet angereist. 

Herzblut und Family-Feeling

Erst im letzten September hat man durch einen Glücksfall den Mietvertrag unterschreiben können. Dass man mit dem Umbau innerhalb von nur vier Monaten fertig geworden sei, läge daran, dass unglaublich effizient gearbeitet wurde. «Zum Schluss mussten wir Nachtschichten einlegen. Wir assen zusammen mit den Handwerkern kurz ein Fondue und arbeiteten dann bis in die späte Nacht hinein», so der sympathische Theaterleiter.

Beim Umzug aus dem Kleinbasel haben rund 30 Leute in ihrer Freizeit mit angepackt. So viel Herzblut verbindet. «Wir sind kein normaler Arbeitsort, sondern viel mehr eine Familie», sagt Keller.

Das Theater hat 120’000 Franken vom Swisslos Fonds Basel-Stadt erhalten.

Auch sonst war der Support für den Umbau gross. Eine halbe Million Franken seien bisher gesammelt worden. Dazu gehört eine Unterstützung vom Swisslos Fonds Basel-Stadt in der Höhe von 120’000 Franken. Wie teuer der Umbau genau sein wird, könne man heute jedoch noch nicht sagen, sagt Keller. Da kämen immer bis zum Schluss noch Überraschungen dazu. 

Wie bei den alten Austragungsorten hätten auch am Walkeweg 160 Kinder und Erwachsen im Zuschauerraum Platz. «Ich wollte nie ein Theater mit 250 Plätzen. Das Kindertheater ist keine so leichte Sparte. Lieber immer ein volles Haus als vor leeren Rängen zu spielen», sagt Keller.

Fünf Eigenproduktionen, vier Konzerte und ein Gastspiele stehen auch in der laufenden Saison auf dem Programm. Man konzentriere sich dabei ganz bewusst auf bekannte Stücke und riskiere keine Experimente, sagt Keller. Derzeit läuft Kellers Vorfasnachts-Veranstaltung «Fasnachtsbändeli» und das Kindertheater «Rotkäppli & Dr Herr Wolf».

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Die Vorstellungen im Januar:

«Fasnachtsbändeli»
17.01. um 14:30 / 18.01. um 11:00 & 14:30 

24.01. um 14:30 / 25.01. um 14:30
30.01. um 20:00 / 31.01. 14:30 & 20:00 

«Rotkäppli & dr Herr Wolf»
21.01. um 14:30 / 28.01. um 14:30 

Mehr Infos unter: theater-arlecchino.ch

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