Um 12.02 Uhr ist heute, wie es die Experten nennen, Tag-und Nacht-Gleiche, vulgo: Frühlingsanfang auf der Nordhalbkugel. Aus gegebenem Anlass ein kleiner Rückblick auf den Winter 2012/13.
Ein finsterer Geselle war er, dieser Winter 2012/13. Dazu muss man nicht einmal das statistische Material zu Rate ziehen. Da reicht die Akku-Anzeige des eigenen Vitamin-D-Haushalts, das Klagen der Nachbarin («Da kriegt man ja Depressionen») oder einfach der Blick aus dem Fenster: düsteres Nebel- und Wolkengrau.
Die Meteorologen sprechen vom sonnenärmsten Winter seit Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen im Jahr 1951, und haben dafür auch eine Erklärung: fehlende Hochdruckwetterlagen. «Entweder setzten sich die Tiefs direkt über Mitteleuropa fest oder sie zogen durch den nördlichen Mittelmeerraum, womit sehr feuchte Luft aus Südosten in Richtung Alpen und Ostdeutschland geführt wurde», heisst es bei wetter.tv.
Slogan des Winters: das Sonnendefizit
In den Niederungen von Deutschland, Österreich und der Nordschweiz bedeutete dies, dass gerade mal die Hälfte der üblichen Sonnenstunden registriert wurden. Während die Temperaturen sich im sogenannten «Bereich des Mittelwerts» bewegten, hielt dieser Winter ein paar Absonderlichkeiten bereit:
T-Shirt-Temperaturen an Weihnachten mit anschliessenden rekordhohen 23 Grad im Tessin. Österreich blickt auf einen der trübsten Winter seit 130 Jahren zurück. Noch weniger Sonnenschein gab es nur 1903/04. Deutschland erlebte mit etwa 96 Sonnenstunden lediglich 62 Prozent des Solls von 154 Stunden erreicht. Spitzenreiter beim Sonnendefizit war bislang der Winter 1969/70. Und anfangs dieser Woche wurde das Tessin noch einmal in Weiss getaucht. Seit 1975 hat es in der Südschweiz im Monat März nicht mehr so viel Schnee gehabt.
Die Wintersportler packen ein – fast alle
Nun ist er sowohl meteorologisch (seit 1. März) und astronomisch (seit heute) offiziell vorbei, der Winter 2012/13, was die Curler nicht daran hindert, ihre Weltmeisterschaft zu spielen. Die nordischen Skisportler beenden ihre Weltcupsaison am Wochenende, und dann wird ja noch lustig Eishockey gespielt. Und wenn dann der Schweizer Meister endlich ermittelt ist, wird in Stockholm und Helsinki noch – wie üblich – bis Mitte Mai um die WM-Medaillen gespielt.
Der Vor-, Erst- und Vollfrühling kann kommen. Und wen es noch einmal nach ein paar Winterbildern geluschtet, dem sei die Fotostrecke ans Herz gelegt: ausgewählt von der Sportredaktion und dementsprechend sportlastig.