Der älteste Atomreaktor der Schweiz soll entsorgt werden

Die Brennelemente sind bereits vor anderthalb Jahren ausgebaut worden. Jetzt will die Universität Basel ihren gesamten Forschungsreaktor entsorgen. Sie hat beim Bund ein entsprechendes Gesuch eingereicht.

Der Reaktor in einer Aufnahme von 2008.

(Bild: Bild: Wikimedia/Patrik Tschudin)

Die Brennelemente sind bereits vor anderthalb Jahren ausgebaut worden. Jetzt will die Universität Basel ihren gesamten Forschungsreaktor entsorgen. Sie hat beim Bund ein entsprechendes Gesuch eingereicht.

Der älteste Schweizer Atomreaktor steht in Basel. Genauer im Keller des Physikalischen Instituts der Universität an der Klingenbergstrasse, wo er 1959 als Forschungsreaktor oder besser -reaktörchen in Betrieb genommen wurde. 2013 wurde das Aus des Reaktors eingeläutet. 2015 wurden die Brennelemente, rund 2,2 Kilogramm angereichertes Uran, in die USA verschifft – an den Ort, wo sie ursprünglich herstammten.

Nun soll der gesamte Reaktor abgebaut und entsorgt werden, wie die Universität Basel mitteilt. Sie hat beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) ein entsprechendes Gesuch eingereicht. Die Universität rechnet bis Ende 2018 mit der «Stilllegungsverfügung».

«Gefährdungspotenzial vernachlässigbar klein»

Laut Uni-Mitteilung haben Analysen ergeben, «dass die Anlage kontaminationsfrei ist und radioaktive Stoffe ausschliesslich in gebundener Form vorkommen». Das Gefährdungspotenzial beim Abbau und bei der Entsorgung sei entsprechend «vernachlässigbar klein», selbst im Falle eines Flugzeugabsturzes, wie es heisst.

Der Rückbau wird mit der Demontage und Zerlegung von radioaktiven Teilen des Reaktors beginnen und mit dem messtechnischen Nachweis, «dass die Baustrukturen aus dem Kernenergiegesetz entlassen werden können», enden. Beim Abbau der Anlage würden ausschliesslich schwach radioaktive und inaktive Abfälle anfallen, schreibt die Uni. Diese würden sodann für die Abklinglagerung und geologische Tiefenlagerung vorbereitet. Insgesamt rechnen die Projektverantwortlichen mit rund zehn Fässern à je 200 Liter Abfall.

Basel-Stadt zahlt alles

Billig ist die Entsorgung nicht. Die Kosten für die Stilllegung und den Rückbau inklusive der bereits erfolgten Rückführung der Brennelemente belaufen sich auf rund zehn Millionen Franken. Für die Rechnung aufkommen muss, wie im Staatsvertrag der beiden Basel über die gemeinsame Uni-Trägerschaft festgehalten ist, ausschliesslich der Kanton Basel-Stadt.

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