Der Aufstand der Leser

Immer mehr Leser misstrauen den Medien. Daran ist die Branche selber schuld.

Immer mehr Leser misstrauen den Medien. Daran ist die Branche selber schuld.

Kann man den klassischen Medien noch vertrauen? Oder sind die Leserinnen und Leser Opfer einer immer mächtiger werdenden Manipulationsmaschinerie?

Mit zunehmender Schärfe protestieren Kritiker in Foren und Blogs gegen den All­machts­anspruch der Welterklärer in den Redaktionen. Gleichzeitig wächst die Zahl medienkritischer Artikel und Bücher. Was ist der Grund für das Unbehagen vieler gegenüber den Medien?

Medien als verlängerter Arm der Politik

Als sich Matthias Oppliger und Thom Nagy an die Realisierung unseres Schwerpunkts machten, ahnten wir nicht, wie brennend aktuell das Thema plötzlich werden sollte. Kaum waren unsere «5 Thesen zum Misstrauen gegen die Medien» ­online gegangen, schreckte der Abgang von NZZ-Chefredaktor Markus Spillmann auf.

Tagelang jagten sich Gerüchte und übereilte Schlüsse. Spillmanns digitaler Leistungsausweis sei zu schmal, hiess es. Christoph Blocher habe seine Hände im Spiel, BaZ-Chef Markus Somm solle die NZZ auf SVP-Kurs bringen.

Diese Woche wurde klar: Somm war Kandidat. Bei der NZZ findet ein politischer Richtungskampf um die veröffentlichte Meinung statt. Ein Teil des Verwaltungsrats scheint Journalismus als verlängerten Arm rechtsbürgerlicher Politik in­strumentalisieren zu wollen. Das beunruhigt und fügt dem Ruf der Branche weiteren Schaden zu.

Print macht Festtagspause

Während der Feiertage schalten wir einen Gang zurück: Diese Ausgabe erscheint als Doppel­nummer. Die nächste Zeitung erhalten Sie im neuen Jahr – aus postalischen Gründen nicht am Freitag, sondern erst am Samstag, 3. Januar. Auf tages­woche.ch informieren wir Sie aber wie gewohnt täglich aus der Region, dem In- und Ausland, aus Sport und Kultur.

Wir ­wünschen Ihnen schöne Festtage und einen guten Start ins 2015!

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