Der Basler «Mister Rollhockey»

Als Spieler blieb Roger Ehrler der grosse Durchbruch verwehrt, doch als Vereinspräsident und Geldgeber führte er den Rollhockey in der Region Basel immer wieder zum Erfolg.

Roger Ehrler, «Mister Rollhockey». (Bild: Andreas Dietrich)

Als Spieler blieb Roger Ehrler der grosse Durchbruch verwehrt, doch als Vereinspräsident und Geldgeber führte er den Rollhockey in der Region Basel immer wieder zum Erfolg.

Der im Basler Hegenheimerquartier aufgewachsene Roger Ehrler hat als Jugendlicher in den 1960er- und 1970er-Jahren beim damaligen Spitzenclub RS Basel (RSB) Rollhockey gespielt. Zu den Matches auf der noch ungedeckten Rollsportbahn an der Nidwaldnerstrasse kamen damals mehrere Hundert Zuschauer. Rollhockey war eine Attraktion, Ehrler für immer mit dem Rollhockey-Virus infiziert.

Ihm selbst blieb der grosse Durchbruch als Spieler verwehrt. Nicht zuletzt deshalb wechselte er zum RSV Weil, erinnert sich der frühere RSB-Spielertrainer und Nationalmannschaftsspieler Marcel Grether (48). Während Grether unter dem Künstlernamen Magrée als Magier und Illusionist Karriere machte, war Ehrler als Geschäftsmann erfolgreich. Das erlaubte ihm, den Bau der Basler Rollsporthalle massgeblich zu unterstützen.

Wechsel von Basel nach Weil

Kurz bevor die Halle fertig war, verunglückte die RSB-Mannschaft mit dem Kleinbus auf der Rückfahrt von einem Meisterschaftspiel 1992 schwer. Mehrere Spieler konnten ihren Sport über Monate oder überhaupt nicht mehr ausüben, die Mannschaft stieg ab.

Die dramatischen Ereignisse um den RSB und der darauf folgende Motivations- und Spielermangel hätten leider dazu geführt, dass der Club nicht mehr richtig auf die Beine kam, beschreibt Ehrler die damalige Situation. Mehrere Basler Spieler wechselten von Basel zum RSV Weil. «Es war kein Abwerben dieser Spieler, all dies war ein natürlicher Vorgang», betont Ehrler auf der Homepage. Ganz anders die Erinnerung von Marcel Grether: «Da war auch viel Geld im Spiel.» 

Während der RSV Weil in Deutschland einen Titel nach dem anderen errang, verschwand der RSB Basel von der Bildfläche. Den Weiler Amateuren wurden die langen Reisen in den Rest der Republik zu strapaziös. Deshalb hat der Verein vor sieben Jahren beschlossen, statt in der deutschen in der Schweizer Meisterschaft mitzuspielen. Zusammen mit Roger Ehrlers Geld waren die Weiler Rollhockeyaner beim Verband willkommen.

Krach mit dem Verein

Neben seinem eigenen Verein unterstützte der heute 58-jährige Ehrler unzählige andere Vereine sowie den deutschen und Schweizer Verband mit namhaften Beträgen. Rund zwei Millionen Franken sollen so zusammengekommen sein. Doch Geld allein macht auch im Rollhockey nicht glücklich. Nach dem Gewinn des Doubles verkrachte sich Ehrler mit dem Rest des Vereins und gründete im Stadtteil Friedlingen einen neuen Rollhockey-Club.

Mit ihm wurde er 2012 Schweizer Meister. Letzter Gegner im ähnlich wie im Eishockey ausgetragenen Meisterschaftsfinal war der RSV Weil. Die Friedlinger gewannen, doch gleich nach der Titelfeier löste Ehrler den Verein kurzerhand auf: Er hätte gerne auch im Europacup für Furore gesorgt, doch wurde Friedlingen die Teilnahme am internationalen Wettbewerb untersagt.

Den RHC Basel wiederum hatte Ehrler vor drei Jahren zunächst als zweite Mannschaft des RHC Friedlingen gegründet. Nach dessen Auflösung übernahm der RHC Basel praktisch alle Spitzenspieler des RHC Friedlingen. In der Folge gelang den Baslern der sofortige Aufstieg in die Nationalliga A. Doch in der vergangenen Saison schied der RHC Basel trotz hochkarätigem Kader im Cup und in der Meisterschaft frühzeitig aus. Einige der fast ausnahmslos ausländischen Spieler mussten darauf gehen oder verliessen wie Captain Andi Paczia den Club freiwillig.

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