Am Mittwochmorgen ereignete sich bei der Firma Cabb in Pratteln ein Unfall, bei dem Chlorsulfonsäure austrat. Verletzt wurde niemand.
Die Havarie ereignete sich am Mittwochmorgen kurz nach 9 Uhr. In einem Produktionsgebäude der Firma Cabb trat Chlorsulfonsäure aus, schreibt die Baselbieter Polizei in einer Medienmitteilung. Der Unfall ereignete sich beim Beladen eines Bahnwaggons. Wie viel Säure auslief, sei nicht bekannt, heisst es weiter.
Durch den Kontakt der Substanz mit Luftfeuchtigkeit kam es zu einer Nebelentwicklung, schreibt Cabb in einer Mitteilung. Die Feuerwehr konnte dies durch den Einsatz von Wasser beenden.
«Das Ereignis beschränkte sich weitgehend auf das Gebäudeinnere», so die Polizei. Die Messungen vor Ort hätten keine Gefährdung für Mensch und Umwelt ergeben. Was der Grund für den Unfall war, ist derzeit unklar. Die Polizei untersucht den Vorfall.
Cabb schreibt: «Eingehende Untersuchungen durch externe Spezialisten und das Unternehmen selbst werden folgen.» Der Standortleiter von Cabb, Robert Dahinden, bedauert «diesen Zwischenfall ausserordentlich».
Gefährliche Quecksilber-Elektrolyse
Es ist bereits der fünfte Unfall der Prattler Firma seit 2010, der bekannt wurde. Bei vergangenen Unfällen gab es teilweise Verletzte und einen Toten.
Die TagesWoche berichtete über den tödlichen Zwischenfall: «Die ungeheuerliche Geschichte eines tödlichen Arbeitsunfalls beim Prattler Chemiewerk Cabb»
Die Firma verwendete bis vor kurzem ein Verfahren (Quecksilber-Elektrolyse), das europaweit geächtet ist: Chlor und Natronlauge werden mittels hochgiftigem Quecksilber aus Kochsalz gespalten. Damit war das Cabb-Werk das letzte seiner Art in der Schweiz.
Die Quecksilber-Elektrolyse wurde nun am 7. September abgeschaltet, wie der Cabb-Mediensprecher Ulrich Gartner schreibt. Ab Oktober wird ein neues Verfahren angewendet, das ohne Quecksilber auskommt.