Die Kunstmesse Scope will weg vom Hafen. Damit sind die Zwischennutzer von Shift Mode einen grossen Klotz am Bein los. Bleibt nur noch der Rekurs der IG Klybeck.
Es waren erfrischend klare Worte, die Patrick Tschan am Freitagabend in der Talksendung «061Live» auf Telebasel aussprach. Der Mediensprecher der amerikanischen Kunstmesse Scope gab sich zusammen mit dem TagesWoche-Redaktor Dominique Spirgi grösste Mühe, etwas Klarheit in die verfahrene Situation auf dem Migrolareal am Klybeckquai zu bringen.
Dabei hielt Tschan mit aller Deutlichkeit fest: «Wir wollten mit der Scope vom Hafen weg.» Die TagesWoche hat vor zwei Wochen publik gemacht, dass der Zwischennutzungsverein Shift Mode den lukrativen Mietvertrag mit der Kunstmesse nicht verlängert hat. Das riesige Scope-Zelt hat während der bald eineinhalb Jahre so manche Entwicklung auf der grössten Brache im Kleinhüninger Hafer verunmöglicht, weil ein grosser Teil der Fläche dafür freigehalten werden musste.
Unglückliche Zwangsehe zwischen Scope und Shift Mode
Den Mietvertrag für das Migrolareal ist die Scope im Jahr 2013 noch mit den Schweizer Rheinhäfen eingegangen. Wenig später ging das Areal in den Besitz der Stadt zurück, der neue Vertragspartner war von da an die IBS (Immobilien Basel-Stadt). Im Juni 2014 übergab die IBS die Verantwortung für das Gelände an Shift Mode, zusammen mit dem Mieter Scope.
Doch diese «Zwangsehe», wie Tschan die Partnerschaft mit Shift Mode bezeichnet, hat nun ein Ende gefunden. Nicht nur der Scope-Sprecher ist erleichtert. Auch Katja Reichenstein, Sprecherin von Shift Mode, blickt mit neuer Zuversicht in die Zukunft. «Wir spüren eine Entlastung, seit sich die Situation mit der Scope und ihrer Zeltversion nun definitiv geklärt hat.» Als Mieter der nach wie vor geplanten Hallen sei die Scope jedoch weiterhin willkommen.
Das Hoffen auf einen Kompromiss
Nun könne sich Shift Mode mit vollen Kräften um das letzte Hindernis kümmern, den Rekurs der Wohngenossenschaft Klybeck, sagt Reichenstein. Die WG Klybeck wehrt sich derzeit vor Gericht gegen den Bau dreier Holzhallen. Diese Hallen seien nötig, damit das Migrolareal auch in den kälteren Monaten bespielt werden könne. «Wir treffen uns alle zwei Wochen mit den Rekurrenten zum Gespräch und können so hoffentlich einen Kompromiss finden», sagt Reichenstein.
Eine Redimensionierung der Hallen stehe nach reiflichen Prüfungen nicht mehr im Raum. «Dies hätte einen grossen Mehraufwand auch finanzieller Natur zur Folge, würde weitere terminliche Verzögerungen ergeben und würde die von uns angestrebte Querfinanzierung verunmöglichen», sagt Reichenstein.