Der neue Turmbau zu Pratteln, verängstigte Basler Kurden und eine antike Zahnwehgeschichte

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

Beyelers Visionen

Wenn der exzentrische Neureiche ruft, trabt die «Basler Zeitung» an. Die Rede ist von Herrn Beyeler. Nein, natürlich nicht vom verstorbenen Kunsthändler und -sammler aus Basel, sondern vom quicklebendigen Kunstsammler, Immobilieninvestor und Romanschriftsteller Hermann Alexander Beyeler aus Pratteln. In einer Privataudienz stellte der selbsternannte Abkömmling von Zar Alexander III. seine jüngste Vision vor: Auf dem ehemaligen Industrieareal der Buss AG soll eine Satellitenstadt mit 1200 Wohnungen entstehen.

Als prominenten Fürsprecher hat Beyeler den einflussreichen Prattler alt Gemeindepräsidenten Beat Stingelin an seiner Seite, der für die Zusammenkunft mit der BaZ extra eine Golfpartie habe sausen lassen, wie die Zeitung schreibt.

Hermann Alexander Beyelers Visionen für Pratteln

Verunsicherte Kurden in Basel

Recep Tayyip Erdogans Säuberungswelle verbreitet unter Basler Kurden und türkischen Regimekritikern Angst und Schrecken. Zurecht, wie die Verhaftung von drei Basler Kurden zeigt, denen eine Reise in die Türkei zum Verhängnis wurde. Der Verdacht, dass ein Polizeiassistent Polizeidaten an den türkischen Geheimdienst weitergeleitet haben könnte, sorgt für zusätzliche Beunruhigung.

Nun hat die Basler Staatsanwaltschaft eine Hotline für Türken eingerichtet, die befürchten müssen, dass sie von diesen Spitzeltätigkeiten betroffen sein könnten, wie verschiedene Medien berichten. Im «Regionaljournal Basel Baselland» von SRF fordert Grossrat Mustafa Atici aber, dass die Basler Behörden die Kurden aktiv warnen sollen.

Basler Behörden sollen Kurden warnen

In «20 Minuten» äussert sich die kurdischstämmige Basler Nationalrätin Sibel Arslan zur Sache. Sorgen bereitet ihr die Tatsache, dass die Meinungsfreiheit in der Türkei je länger je mehr eingeschränkt wird und sich dies nun auch vermehrt auf die in der Schweiz lebenden Kurden auswirkt.

«Das Vorgehen löst bei vielen Angst aus»

Es braucht nicht unbedingt Spitzel bei der Polizei, um dem türkischen Staat sensible Daten über in der Schweiz lebende Landsleute oder Doppelbürger zu übermitteln. Ein Abo bei Sunrise könnte unter Umständen ausreichen. Der Mobiltelefon-Anbieter unterhält in Istanbul und Izmir nämlich zwei Call Center. Dort können detaillierte Kundendaten abgerufen werden – auch vom Geheimdienst.

Sunrise schickt sensible Kundendaten in die Türkei

Todesursache Karies?

In Augusta Raurica ist ein römischer Bleisarg freigelegt worden. Nun haben die Archäologen die Geheimnisse aus dem Innern dieses «Sensationsfundes» gelüftet. Begraben war im Sarg eine 50- bis 60-jährige Frau. Sie habe für die damalige Zeit ein relativ hohes Alter erreicht. Als mögliche Todesursache kommt offenbar ein akuter Kariesbefall infrage, schreibt die «Basler Zeitung». Also: Zähneputzen nicht vergessen, mahnt die TagesWoche.

Die Dame aus dem Bleisarg

Was ist denn nun wirklich los mit der Museumsstrategie?

Die «bz Basel» sorgt sich in regelmässigen Abständen um die seit langer Zeit ausstehende Basler Museumsstrategie. Nun berichtet sie aktuell über Konfusionen, die Regierungspräsidentin Elisabeth Ackermann bei ihrem Medienauftritt von vergangener Woche ausgelöst haben soll. Dort hatte Ackermann darauf hingewiesen, dass noch kein Entwurf zur Museumsstrategie vorliege. Damit widersprach sie aber ihrem Amtsvorgänger Guy Morin, der in einem Interview mit der TagesWoche gesagt hatte, dass er einen Entwurf ausgearbeitet habe, der aber vom Regierungsrat zurückgewiesen worden sei.

Wer hat denn nun recht? Die «bz Basel» hat bei verschiedenen Grossräten nachgefragt, die sich einmal mehr «not amused» über den Stand der Dinge zeigen.

Luca Urgese: «Nun sorgt auch Elisabeth Ackermann mehr für Konfusion als für Klarheit»

Idealistische Konkurrenz irritiert den kommerziellen Buchhandel

Der Buchhandel ächzt unter der Konkurrenz durch den Online-Handel. Aber nicht nur dieser bereitet den traditionellen Basler Geschäften Sorgen. Sie blicken auch mit Skepsis auf neue Buchläden, die nur mit viel ehrenamtlichem Einsatz überleben können, wie die «bz Basel» berichtet. Namentlich genannt werden «Müller Palermo» und «Kosmos», die in den letzten Jahren im Kleinbasel ihre Tore öffneten.

Seitenweise Idealismus


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