Der amtierende Schweizer Meister nimmt nächste Saison nicht mehr an der Rollhockey-Meisterschaft teil. Das dürfte das vorläufige Ende des Rollhockeys in Basel bedeuten. Beim RHC Basel wird die teure Miete in der Morgarten-Halle als Grund angeführt; die Vermieter können das nicht nachvollziehen.
In der kleinen Schweizer Rollhockey-Welt kursierte das Gerücht schon längere Zeit. Jetzt ist es definitiv: Der RHC Basel, Schweizer Meister von 2015, wird nächste Saison keine Mannschaft mehr stellen. Als nächster Schritt wird die formale Auflösung des erst fünf Jahre alten Vereins erwartet.
In einem Brief an den in Lyss ansässigen Schweizerischen Rollhockeyverband (SRHV) hat des RHC Basel «die unglaublich teure Hallenmiete» in der Rollsporthalle Morgarten als Argument für den Rückzug aus der Meisterschaft angeführt. Bei der Hallengenossenschaft kann man darüber nur den Kopf schütteln, denn die Hallenmiete habe sich seit zehn Jahren nicht verändert, erklärt Genossenschaftspräsident Peter Mohler. Der RHC Basel zahle wie alle anderen Nutzer 48 Franken pro Stunde.
Der Vertrag mit dem RHC Basel läuft Ende Juni aus, und da der Verein nicht um eine Verlängerung gebeten hat, wurden die meisten Hallenzeiten mittlerweile anderweitig vergeben.
Der ausbleibende sportliche Erfolg
Nachdem die TagesWoche Anfang Dezember 2015 in einem Artikel («Champions League in Basel – und keiner bekommt es mit») unter anderem das bescheidene Zuschauerinteresse thematisiert hatte, verhängte der RHC Basel eine Informationssperre gegenüber der TagesWoche. Deshalb sind vom Verein auch keine weiteren Auskünfte zum Rückzug vom Spielbetrieb zu erhalten. Die Website des RHC Basel ist seit längerem inaktiv, und der letzte Facebook-Eintrag stammt vom 17. April und dem Ausscheiden in den Playoffs.
Das letzte halbe Jahr war dem RHC Basel ohnehin sportlich nicht sonderlich gut gelaufen. Nach einer Niederlagen-Serie in der Champions-League und dem frühen Ausscheiden im Schweizer Cup war für den amtierenden Schweizer Meister auch die Meisterschaft vor einem Monat bereits im Viertelfinal zu Ende. Die verbliebenen Spieler sind bereits auf der Suche nach einem neuen Verein, einige Junioren trainieren beim RSV Weil.
Die Höhepunkte des vorläufig letzten Auftritts des RHC Basel in der Morgarten-Halle bei der 5:7-Playoff-Niederlage gegen den RSC Uttigen vor offiziell 42 Zuschauern:
Kein sportlicher Erfolg, geringes Zuschauer- und Medieninteresse, das dürften die wahren Gründe sein, weshalb Roger Ehrler das Handtuch geworfen hat. Zuletzt hat Ehrler, der Basler Mister Rollhockey, wichtige Spiele nicht mehr mitverfolgt.
Ehrler ist selbst unweit der Rollsporthalle beim Morgartenring aufgewachsen und hat die glorreichen Zeiten des RS Basel erlebt, als Hunderte von Zuschauern bei den Heimspielen mitfieberten. Mit dem Nachfolgeverein RHC Basel hat er für ein kurzes sportliches Aufflackern des Spitzenrollhockeys in Basel gesorgt. Die Chance, dass nach Ehrler ein anderer Rollhockey-Verrückter diese Nischensportart in Basel zu neuem Leben erweckt, wird als gering erachtet.
Weil und Dornbirn in der trinationalen Schweizer Meisterschaft
Immerhin spielt mit dem RSV Weil ein Verein aus der nächsten Nachbarschaft weiterhin in der Schweizer Nationalliga A mit. Ab nächster Saison kämpft auch der Voralberger Aufsteiger RHC Dornbirn mit um die Schweizer Rollhockey-Meisterschaft und sorgt für die Kuriosität, dass in der Meisterschaft Teams aus drei Nationen um einen nationalen Titel kämpfen.
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» Sportbetrieb in der Rollsporthalle Morgarten gibt es weiterhin: betrieben vom Verein Rollschuh-Sport (RS) Basel
Die Rollsporthalle Morgarten (Bild: soprema.ch)