Der Uni fehlen die ausländischen Studenten

Die Universität Basel heisst ihre Studienanfänger willkommen. Die Immatrikulationen sind allerdings rückläufig im Vergleich zu den letzten Jahren. Am meisten fehlen die Studierenden aus dem Ausland.

Universität Basel – Campus Petersplatz (Bild: Hansjörg Walter)

Die Universität Basel heisst ihre Studienanfänger willkommen. Die Immatrikulationen sind allerdings rückläufig im Vergleich zu den letzten Jahren. Am meisten fehlen die Studierenden aus dem Ausland.

Die Universität Basel begrüsste am Montagmorgen ihre Studienanfänger zum Beginn des Herbstsemesters. «Für die Universität, aber auch für Sie, liebe Studierende, ist das ein Tag der Freude», sagte Rektor Antonio Loprieno anlässlich der Begrüssungsfeier in der Aula. 

Dem einen oder andern Neuling stand ob dieser Aussage zwar die Skepsis ins Gesicht geschrieben, aber dennoch: der Saal war gut gefüllt. Bis anhin haben sich 1524 Studierende für den Bachelor angemeldet, das sind rund 230 Immatrikulationen weniger als noch im Vorjahr. Die Zahl der Immatrikulationen soll sich noch leicht nach oben korrigieren, die Belegfrist gilt noch bis Mitte Oktober.

Auch die Gesamtzahl der Studierenden geht zurück

Nicht nur die Anzahl der Studienanfänger ist rückläufig, auch die Gesamtzahl der Studierenden an der Uni Basel geht zurück. So zählte die Universität im Jahr 2013 noch 13’273 Anmeldungen, in diesem Jahr sind es bis zu diesem Zeitpunkt 12’610. Eingeschlossen in diese Zahl sind Bachelor- und Masterstudierende sowie Doktorierende und Personen, die in einem MAS-Weiterbildungsstudiengang eingeschrieben sind.

Damit ist die Gesamtzahl der Studierenden an der Uni Basel erstmals seit 2011 wieder rückläufig (2011: 12’617, 2012: 12’995, 2013: 13’273).

Masseneinwanderungsinitiative vergrault ausländische Studierende 

Einer der massgeblichen Gründe für das sinkende Gesamtvolumen der Studierenden sind die rückläufigen Anmeldungen aus dem Ausland. Die Anzahl ausländischer Bewerberinnen und Bewerber auf Bachelor- und Masterstudiengänge ist gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Prozent zurückgegangen.

Die Masseneinwanderungsinitiative vom 9. Februar diesen Jahres dürfte ihren Teil zu diesen Zahlen beigetragen haben. Unter den Studierenden an Schweizer Unis war das Nein bei dieser Abstimmung mit Entsetzen aufgenommen worden, denn: Durch den Volksentscheid wurde auch das Bestehen des europäischen Austauschprogramm für Studenten (Erasmus) in Frage gestellt.

Zwar ist zurzeit eine Übergangslösung in Kraft, die Studierenden der Basler Uni einen Austausch ermöglicht. Allerdings unterliegt dieses Austauschprogramm Einschränkungen, die europäische Unis nicht haben.

Frauen an der Uni unverändert in Überzahl

Der Popularität der Schweizer Universitäten erlitt damit einen herben Schlag, oder wie es der Basler Rektor Loprieno formuliert: «In der europäischen Hochschullandschaft ist jede Anmeldung wertvoll für das Selbstvertrauen des heissverhandelten Schweizer Wissensstandorts.»

Unverändert blieb das Geschlechterverhältnis der Studierenden an der Uni Basel. Nach wie vor sind mehr Frauen immatrikuliert (54 Prozent) als Männer. Zu den beliebtesten Fächern bei den Studienanfängerinnen und -anfängern gehören 2014 die naturwissenschaftlichen Fächer Biologie und Pharmazeutische Wissenschaften.

Mehr Studierende an der FHNW
Im Gegensatz zur Universität Basel verzeichnen die FHNW-Studienorte einen Zuwachs bei den Neuanmeldungen. Vor einem Jahr hatten sich 3363 Personen neu für ein Studium eingeschrieben, in diesem Jahr sind es 3752 Anmeldungen.
Insgesamt studieren derzeit 10’498 Personen in den vier FHNW-Standortkantonen Aargau, Solothurn, Basel-Landschaft und Basel-Stadt.
Den grössten Zuwachs hat die Pädagogische Hochschule (PH) zu verzeichnen: 1206 angehende Lehrerinnen und Lehrer beginnen am Montag ihre Ausbildung.

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Mehr Facts und Zahlen zu Studierendenzahlen und Anmeldungen an der Uni Basel gibts in der Studierendenstatistik.

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