Die Basler Zeitung BaZ lanciert eine Sonntagsausgabe: Mittelfristig sollen für das 37 Franken teure Zusatz- und das 65 Franken teure Sonntags-Angebot 30’000 Abonnenten gewonnen werden. Neue Stellen werden keine geschaffen.
Mit einer knappen Medienmitteilung kündigt die Basler Zeitung einen grossen Schritt an: Die Tageszeitung soll bereits ab 8. Januar mit einer zwei Bünde starken Sonntagsausgabe ergänzt werden. Damit wolle man «der zunehmenden Bedeutung des Sonntags als Lesetag» Rechnung tragen, die Marke stärken und den Inserenten Zusatzmöglichkeiten anbieten. Aus der anfänglichen Grossauflage von 220’000 Exemplaren sollen mittelfristig 30’000 Abos hervorgehen, teilt Mediensprecherin Nicole Scheidegger auf Anfrage der TagesWoche mit.
Das neue Angebot, das auch als Einzelprodukt abonnierbar ist, wird ausserdem den Stellenanzeiger der BaZ «Stellefant» enthalten. Die Basler Zeitung Medien schliesst damit die Publikationslücke vom Sonntag, in welcher ihr der Aargauer «Sonntag» seit September 2011 mit einem eigens auf die Stadt ausgerichteten Zusatzbund Inseratekunden und Leser abzujagen droht.
Keine zusätzlichen Stellen
Das Gegenprojekt, das ohne Zusatztitel als «Basler Zeitung» lanciert wird, soll mit den bestehenden Ressourcen erarbeitet werden: Es sei keine Aufstockung der Belegschaft vorgesehen. Die redaktionelle Leitung der Sonntagszeitung obliegt dem amtierenden Chefredaktor Markus Somm. Es gebe auch keine Kooperation mit anderen Titeln – das Projekt werde vollständig in Eigenregie lanciert, schreibt Scheidegger in der schriftlichen Antwort auf die Fragen der TagesWoche.
Die Zeitung wird die Abonnenten per Hauszustellung erreichen und an den üblichen Verkaufsstellen auch im Einzelhandel erhältlich sein. Ein Einzelabo der Sonntagsausgabe der BaZ wird 65 Franken pro Jahr, der Zusatzbezug des Blattes zum Wochentagsabo 37 Franken kosten.
Damit wird die Wochenend-BaZ eine äusserst preiswerte Wochenzeitung, die offensichtlich ihre Kosten über Werbekombis einspielen soll. Zur Finanzierung des Projekts macht der Verlag ausdrücklich keine Angaben und lässt lediglich mitteilen, «dieses Projekt wurde mit Sicherheit gut geprüft.»
Offen lässt die Kommunikationsstelle die Frage nach der Online-Begleitung des neuen Sonntagsblattes, das auch als E-Paper bezogen werden kann, und demnach ob Inhalte der Sonntagsausgabe ins Angebot des Zürcher Newsnetz einfliessen, das bereits den Online-Auftritt der Basler Zeitung bereitstellt.
Artikelgeschichte
29.11.2011, 19:10 Uhr: Ergänzung und Überarbeitung der gesamten Meldung nach Beantwortung der Anfragen an die Medienstelle der BaZ.