Am kommenden Freitag wird in Basel eine partielle Sonnenfinsternis stattfinden. Wer das seltene astronomische Ereignis beobachten will, geht am besten zum Observatorium auf dem Margarethenhügel. Der astronomische Verein Basel stellt Fernrohre zur Verfügung und gibt vorab ein paar Tipps, wie man die Sonnensichel am besten fotografiert. Von Daniela Gschweng
Die Erde dreht sich um die Sonne und der Mond um die Erde. Wissen wir. Alle paar Jahre kommt es dabei vor, dass sich der Mond zwischen Erde und Sonne schiebt. Auf der Erde ist das als Sonnenfinsternis zu beobachten. Ein so eindrucksvolles astronomisches Ereignis ist jedoch selten, wenn man nicht weit reisen will. Die letzte totale Sonnenfinsternis über Mitteleuropa fand am 11. August 1999 statt.
Am 20. März ist es nun wieder so weit. Wirklich dunkel wird es hierzulande jedoch nicht, da der Mond die Sonne nicht vollständig verdecken wird. Wer die partielle Sonnenfinsternis beobachten möchte, sollte sich am Freitagvormittag ein paar Stunden freinehmen. Zwischen 9:25 und 11:45 wandert der Mondschatten über Basel. Um 10.33 Uhr wird die Sonne in Basel zu drei Vierteln bedeckt sein.
Mehr Glück hätte man im Bereich des Kernschattens, in Spitzbergen und auf den Färöer-Inseln zum Beispiel. Dort bedeckt der Mond die Sonne ganz, wie man in dieser Animation der NASA sehen kann. Der Kernbereich ist durch einen Pfeil markiert.
Auch ein Viertel Sonne erzeugt schon viel Licht. Mit blossem Auge wird wenig bemerken, wer nicht direkt hinschaut. «Obwohl die Sonne grösstenteils vom Mond verdeckt wird, passt sich das Auge an und gewöhnt sich an das abnehmende Sonnenlicht», sagt Peter Fischlewitz vom Astronomischen Verein Basel. «Verändern werden sich aber andere Dinge wie die Form des Halbschattens.» Halbschatten entsteht durch Licht, das beispielsweise durch ein Blätterdach fällt. Obwohl Blätter verschiedene Formen haben, sind die Sonnenflecken unter dem Baum immer rund. Bei einer Sonnenfinsternis nehmen sie die Form der Lichtquelle an und werden halbmondförmig.
Wichtig: Nicht direkt in die Sonne schauen
Direkt in die Sonne schauen sollte man am Freitag nicht, auch wenn von der Sonne nur ein Viertel zu sehen ist. Auch nicht mit einer Sonnenbrille. Die Schweizer Astronomische Gesellschaft empfiehlt, eine Sonnenfinsternisbrille zu benutzen, denn das direkte Sonnenlicht kann das Auge schädigen. Entsprechende Brillen gibt es für wenig Geld beim Optiker (aber auch da ist Vorsicht geboten).
Wer am Freitagvormittag Zeit und keine Brille hat, geht am besten zur Sternwarte. Zwischen 9 Uhr und 11.45 Uhr ist die Sternwarte an der Venusstrasse 7 für Besucher geöffnet. Und auf dem Margarethenhügel ist man vorbereitet: Der astronomische Verein Basel hat mehrere Fernrohre mit Filtern aufgestellt, durch die man das Ereignis gefahrlos beobachten kann.
Tipps für das Sonnenfinsternis-Bild
Die Hobbyastronomen vom astronomischen Verein geben auch gleich Tipps, wie man gute Fotos der Eklipse machen kann. «Eigentlich ist das ganz einfach», sagen sie, «mit einem Stativ und einem passenden Filter lassen sich mit kurzer Belichtungszeit schon gute Bilder machen.» Passende Filter oder Folie zum Selberbasteln gibt es im Fachhandel. Richtet man die Kamera längere Zeit auf die Sonne aus, ist ein Filter unumgänglich. Und auch bei der Kamera gilt: Ohne Augenschutz durch den Sucher schauen, ist verboten.
Bilder machen kann man auch mit dem Handy, dem mangelt es aber wahrscheinlich ausser am Filter auch am nötigen Zoom. Versuchen kann man, die Sonnenfinsternisbrille als Filter vor die Kamera zu halten. Leser Rolf Wilhem hat noch weiterführende Lektüre fürs optimale Fotografieren – samt Software-Empfehlung.
Eins sollte man vorab aber auf keinen Fall vergessen: Die Daumen für gutes Wetter drücken. Und wenn alles nichts hilft, die nächste nahezu vollständige Finsternis wird es über Basel am 12. August 2026 geben.
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Sternwarte St. Margarethen, Venusstr. 7, Binningen. Der astronomische Verein Basel öffnet die Sternwarte am 20. März um 9 Uhr, auch bei schlechter Witterung. Um 10.33 Uhr wird die Sonne vom Mond maximal bedeckt sein.
Nervös sind die Stromerzeuger, wie die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. Mit der Finsternis könnte ein Grossteil der Energie plötzlich wegfallen und mit Ende der Sonnenfinsternis rasch wieder ans Netz gehen – «eine gewaltige Schwankung, die es in dieser Intensität noch nie gab».