Die Gerbergasse bekommt ein neues Kleid

Das neue Gestaltungskonzept Innenstadt ist lanciert: Bald sollen Sandsteinplatten die Böden sämtlicher Einkaufsstrassen des Zentrums veredeln. Die erste Platte liegt schon mal.

Rund 40 Kilogramm ist sie schwer, die erste Bodenplatte aus Alpnacher Sandquarzstein, die Regierungsrat Hans-Peter Wessels und Pro-Innerstadt-Geschäftsführer Mathias F. Böhm in der Gerbergasse setzten.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Früher und anderswo als ursprünglich geplant erlebt das neue Gestaltungskonzept Innenstadt seinen Auftakt: Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels verlegte zusammen mit Pro-Innerstadt-Geschäftsführer Matthias F. Böhm in der Gerbergasse die erste der Sandsteinplatten, die später die Böden aller Einkaufsstrassen des Zentrums veredeln sollen.

Allzu sehr zum Feiern zumute dürfte es dem Geschäftsführer von Pro Innerstadt, Mathias F. Böhm, derzeit nicht sein. Soeben musste er, wie Radio Basilisk vermeldete, mit dem Wegzug des Nobel-Modegeschäfts Trois Pommes aus der Freien Strasse einen weiteren Abgang aus der Vorzeige-Einkaufsmeile Basels zur Kenntnis nehmen – offenbar hat der Hausbesitzer die Miete über ein für das Geschäft erträgliches Mass hinaufgeschraubt. 

Dennoch vermittelte Böhm am frühen Dienstagabend einen zufriedenen Eindruck. Und auch Bau- und Verkehrsdirektor Hans-Peter Wessels verströmte gute Laune. Gemeinsam hievten sie vor den Augen geladener Medienvertreter in der Gerbergasse, genauer auf dem Trottoir vor der Safranzunft, eine rund 40 Kilogramm schwere Platte aus Alpnacher Quarzsandstein an ihrem vorbereiteten Platz. «Natürlich kann man sich fragen, ob wir nicht wichtigere Probleme zu bewältigen haben», sagte Böhm, «aber für uns alle ist es von grosser Bedeutung, dass es endlich vorwärtsgeht mit der gestalterischen Aufwertung der Einkaufscity.» 

Spät, aber doch früher als geplant

Mit der feierlichen Verlegung der ersten Bodenplatte wollen die Verantwortlichen offensichtlich zeigen, dass man gewillt ist, etwas gegen die gedrückte Stimmung im Detailhandel zu unternehmen. Und weil man gegenüber den steigenden Mieten und der Frankenstärke machtlos ist, versucht man es halt mit gestalterischen Mitteln. So ist geplant, in den nächsten Jahren die zentrale Achse zwischen den den beiden Bahnhöfen mit einem Belag aus eben diesem Alpnacher Quarzsandstein zum Ort mit hoher Aufenthaltsqualität aufzuwerten.

Das ist für sich gesehen eigentlich keine Sensation. Doch sowohl Böhm wie auch Wessels erinnerten daran, dass sich die Diskussion, mit welchen Materialien der Boden der Innenstadt aufgewertet werden soll, nun schon seit Jahrzehnten hinzieht. Mit dem Alpnacher Quarzsandstein scheint man nun endlich eine breit abgestützte Lösung gefunden zu haben, was offensichtlich den Willen verstärkte, rasch vorwärts zu machen. Rascher und anderswo als geplant: Denn ursprünglich war die Verlegung der ersten Bodenplatte erst 2017 in der Greifengasse vorgesehen.

Pflastersteine als Alternative



Die Gerbergasse erhält einen edel-historischen Grund mit Rheinwacken, die noch abgeschliffen werden.

Die Gerbergasse erhält einen edel-historischen Grund mit Rheinwacken, die noch abgeschliffen werden. (Bild: Dominique Spirgi)

Die Sandstein-Bodenplatten sind nur eines von vier Gestaltungsmodellen, die im Gestaltungskonzept Innenstadt festgelegt wurden. Neben den Bodenplatten sind dies der klassische Asphaltbelag sowie Beläge mit der klassischen Rheinwacke oder mit Pflastersteinen aus Alpnacher Quarzsandstein. Beispiele für die letzteren beiden Strassenbeläge finden sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Gerbergasse, nämlich in der Grünpfahlgasse und im Gerbergässlein.



Die Grünpfahlgasse erhielt im August eine neue Pflästerung mit Quadern aus Alpnacher Quarzsandstein.

Die Grünpfahlgasse erhielt im August eine neue Pflästerung mit Quadern aus Alpnacher Quarzsandstein. (Bild: Dominique Spirgi)

Bis 2021 werden nun im Zuge von ohnehin notwendigen Erhaltungsarbeiten weitere wichtige Strassen umgestaltet: angefangen bei der Greifengasse, über die Rheingasse bis zur Freien Strasse. 2016 soll zudem ein Gestaltungswettbewerb für den Rümelinsplatz ausgeschrieben werden. Noch etwas mehr Geduld ist gefragt, bis sich die Innenstadtgestalter an die beiden grossen vernachlässigten Plätze im Zentrum heranwagen werden: Die Neugestaltung des Marktlatzes und des Barfüsserplatzes soll erst ab 2021 in Angriff genommen werden.

Nächster Artikel