Die Hafeninfrastruktur wird verbessert

An der Jahresmedieninformation heute Dienstag informierten Vertreter der Rheinschifffahrt über Änderungen am Hafen. Die Schiffsanlegestellen in Basel werden verbessert und am Dreiländereck geht eine Buvette auf. 

Das Restaurant, das keines mehr sein darf. (Bild: Alexander Preobrajenski)

An der Jahresmedieninformation heute Dienstag informierten Vertreter der Rheinschifffahrt über Änderungen am Hafen. Die Schiffsanlegestellen in Basel werden verbessert und am Dreiländereck geht eine Buvette auf. 

Dicht an dicht sassen die Journalisten und Fotografen im Schiffsbauch des Schleppers «Lai da Tuma». Die Vertreter der Rheinschiffahrtsorganisationen werden wohl ihre Gründe gehabt haben, die Medien für ihre Jahresinformation auf einem Schiff zu entführen. Es standen viele Themen an.

Der Gesamtumschlag der schweizerischen Rheinhäfen per Ende März 2012 hat sich im Vergleich zum Vorjahr bereits um 34 Prozent gesteigert. Dies liegt grösstenteils daran, dass markant mehr flüssige Brennstoffe importiert wurden.

Ein weiterer Grund dafür, dass das Resultat 2011 im 1. Quartal schlechter ausfiel als in derselben Periode 2012 ist, dass sich 2011 einerseits die Havarie des Schiffes «TMS Waldhof» vor der Loreley ereignete. Diese machte den Rhein praktisch unpassierbar. Andererseits führte der Rhein Anfang März Niedrigwasser, was eine maximale Auslastung der Güterschiffe verhinderte.

Buvette am Dreiländereck

Der Direktor der Schweizerischen Rheinhäfen SRH Hans-Peter Hadorn sagt, es stehe zurzeit die Frage im Raum, das Dreiländereck besser zu erschliessen. Er sehe verschiedene Möglichkeiten, wie etwa eine Verlängerung der Buslinie 36 von Kleinhüningen sowie der Tramlinie 8 oder auch vom Nachbarort Weil aus. «Diese Möglichkeiten werden noch geprüft», so Hadorn. Am 24. Mai eröffnet zudem die SVS und die Basler Personenschiffahrtsgesellschaft (BPG) partnerschaftlich mit den SRH am Dreiländereck eine Buvette – ähnlich, wie sie schon 2010 betrieben wurde. Die Buvette werde in Zusammenarbeit mit Job Factory – einer Institution für arbeitssuchende Jugendliche – bewirtschaftet.

Infrastruktur in Basel wird ausgebaut

Die obere Schiffsanlegestelle am Liegeplatz St. Johann soll um einige Meter Richtung Stadt verschoben werden. Denn bisher konnten lange Schiffe – mit Längen um 135 Meter – nicht am St. Johann anlegen. 

Zudem sollen am Liegeplatz St. Johann moderne Stromquellen für Schiffe installiert werden. Dies, weil insbesondere während Anlässen wie der Basel World vermehrt Hotelschiffe dort anlegten, die Strom brauchten.  «Die Anwohner beschweren sich, wenn die Schiffe den Generator anlassen, die dort anlegen»,  erklärt Daniel Buchmüller von River Advice – einer Firma, die für mehrere Reedereien Hotelschiffe betreibt.

Beide Neuerungen müssen noch bewilligt werden. «Wir hoffen jedoch, dass diese rechtzeitig zur Messe-Saison umgesetzt werden können», sagt Hafendirektor Hadorn. Für diese Neuerungen seien 2,4 Millionen Franken veranschlagt. Der Ausbaukredit wurde vom Verwaltungsrat der SRH bewlligt.

Exporte sinken, Importe steigen

Die Schweizer Exporte im Containerverkehr litten nach wie vor unter der Frankenstärke, teilt Hadorn mit. So sei bei den Exporten im ersten Quartal 2012 im Vergleich zur entsprechenden Vorjahresperiode ein Minus von 7 Prozent zu verzeichnen, wenn man die leer zurückfahrenden Container abziehe.

Der Importverkehr  nahm – gerechnet mit der Anzahl voller Container – im ersten Quartal 2012 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17 Prozent zu.

Flusskreuzfahrt kämpft um Nachwuchs

Die BPG rechnet für 2011 mit einem positiven Ergebnis, sagt BPG-Chef Peter Stalder. Das Angebot mit den drei Schiffen «Lällekönig», «Cristoph Merian» und «Basler Dybli» laufe gut. Im Jahr 2012 gäbe es einige neue Angebote im Bereich Erlebnis-Schifffahrt – unter anderem eine Veranstaltung namens «Flussbestattung», die die Lösung eines Krimirätsels beinhalte.

Laut River Advise-Vertreter Daniel Buchmüller, sei die grösste Herausforderung in der Flusskreuzfahrt die Rekrutierung von Personal, da heute die wenigsten Matrosen für sieben bis acht Monate auf ein Schiff wollten und noch weniger dazu bereit seien, eine Kabine zu teilen. Oft müssten Veranstalter von Flusskreuzfahrten auf Personal aus weit entfernten Ländern, wie Indonesien, zurückgreifen.

Ausserdem mache den Anbietern von Flusskreuzfahrten eine sogenannte «Rheinmaut» zu schaffen, über welche in Norddeutschland diskutiert werde. «Einige Kommunen wollen von den Kreuzfahrtbetreibern Gebühren, um Mehreinnahmen zu generieren. Wir versuchen dem entgegenzuwirken», sagt Buchmüller.

Dennoch erfreuten sich Flusskreuzfahrten immer grösserer Beliebtheit, vor allem in der Zielgruppe 55 Plus, sagt Buchmüller. Gemäss den Zahlen der IG River Cruise, sie vertritt die Interessen von Flusskreuzfahrt-Reedereien, stellt der Anteil Schiffe von Reedereien aus Basel rund 40 Prozent der Flusskreuzfahrtschiffe auf dem europäischen Markt.

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