Die irakisch-britische Architektin Zaha Hadid ist tot. Sie erlag am Donnerstag in Miami im Alter von 65 Jahren einem Herzinfarkt, wie ihr Architekturbüro in London mitteilte. In Weil am Rhein steht ihr erster realisierter Bau.
Kühne Formen und spektakulär fliessende Fassadenkonstruktionen waren ihr Markenzeichen. Lange konnte die in Bagdad geborene Architektin keinen ihrer Entwürfe realisieren. Für viele Auftraggeber waren die dekonstruktivistischen Bauten, die Zaha Hadid entwarf, zu gewagt.
Bis sie Anfang der 1990er-Jahre auf den CEO der Möbeldesignfirma Vitra und Architektur-Sammler Rolf Fehlbaum stiess. Er beauftragte sie mit dem Bau eines Feuerwehrhauses auf dem Firmengelände in Weil am Rhein, das sich wie ein internationaler Stararchitektur-Park präsentiert.
Basel ist eine wichtige Station
Das Feuerwehrhaus auf dem Vitra-Gelände in Weil am Rhein war der erste vollendete Bau von Zaha Hadid. (Bild: Thomas Dix)
Damit wurde die Region Basel zu einer wichtigen Station in der Karriere der Architektin. Basel hätte noch wichtiger werden können, wenn sie ihren Entwurf für einen Neubau des Basler Stadtcasinos hätte verwirklichen können. Doch die expressive Formensprache kam bei den Baslerinnen und Baslern nicht an. 2007 lehnten sie bei einer umkämpften Abstimmung den staatlichen Baukredit ab.
Hadids Entwurf für ein neues Stadtcasino am Barfüsserplatz fand an der Abstimmungsurne keine Gnade. (Bild: Stadtcasino Basel)
In anderen Städten konnte sie ihre spektakulären Spuren hinterlassen. Unter anderem entwarf sie das Olympische Schwimmstadion in London, das Nationalmuseum für moderne Kunst Maxxi in Rom, die Skisprungschanze in Innsbruck und das Wissenschaftszentrum phæno in Wolfsburg.
In Bagdad geboren
1950 wurde Hadid in Bagdad geboren, später nahm sie die britische Staatsangehörigkeit an. 2004 erhielt die «Queen of the curve», wie sie genannt wurde, als erste Frau den renommierten Pritzker-Preis. Am Donnerstag starb sie unerwartet in einem Krankenhaus in Miami an Herzversagen.