Die IWB profitieren von der alten Wasserkraft

Was der Bund plant, hat Basel schon erreicht: Die IWB versorgen die Stadt zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie.

Kraftwerk Oberaar (Bild: zVg)

Was der Bund plant, hat Basel schon erreicht: Die IWB versorgen die Stadt zu 100 Prozent mit erneuerbarer Energie.

Was die nationale Energiestrategie langfristig anstrebt, hat Basel-Stadt bereits erreicht: Die Industriellen Werke Basel (IWB) versorgen den Kanton zu hundert Prozent mit erneuerbarer Energie aus eigener, vorwiegend inländischer Produktion.

Das verdanken die IWB in erster Linie ihren Beteiligungen an Wasserkraftwerken in den Alpen (Grand Dixence, Oberhasli, Hinterrhein etc.) sowie am Rheinkraftwerk Birsfelden. Diese Beteiligungen decken je nach Wassermenge 70 bis 90 Prozent des Strombedarfs in Basel-Stadt. Dazu kommen eigene fossile Kraftwerke (Gas, Holz und Kehricht) in der Stadt Basel, Windkraft-Beteiligungen im Ausland und wenig Solarstrom.

Insgesamt produzieren die auf Selbstversorgung ausgerichteten IWB heute geringfügig mehr Strom, als in ihrem Versorgungsgebiet konsumiert wird. Deshalb ist die Firma weniger stark vom europäischen Strommarkt und seinen schwankenden Marktpreisen abhängig. Und damit leidet sie weniger stark unter den tiefen Preisen als die grossen Schweizer Stromkonzerne Axpo, Alpiq oder die Berner BKW.

Wasserkraft deckt rund 70 bis 90 Prozent des Basler Strombedarfs.

Das Versorgungsgebiet ist allerdings auch in Basel kein geschütztes Gebilde mehr. So können Grossverbraucher seit 2009 auch hier von der Marktöffnung profitieren und zu anderen Lieferanten wechseln. Tun sie es?

Die Frist, um ab 2014 vom bisherigen Monopol zum Markt und damit zu einem anderen Lieferanten zu wechseln, läuft erst Ende Oktober 2013 aus.

Bisher zeichne sich keine ­grosse Absetzbewegung ab, sagt IWB-Sprecher Erik Rummer. Im Gegenteil: «Wir haben ausserhalb unseres Ver­sor­gungs­gebiets mehr Liefermenge gewon­nen, als wir in unserem Ver­sorgungsgebiet verloren haben», erklärt Rummer. «Mit unseren Kraftwerksbeteiligungen verfügen wir über vergleichsweise tiefe Gestehungskosten und sind damit wettbewerbsfähig.»

Wie tief diese Gestehungskosten tatsächlich sind, wollen die IWB nicht verraten. Sicher ist: Das Argument «zu hundert Prozent erneuerbar» verschafft dem Unternehmen im Mar­keting einen Wettbewerbsvorteil. Ebenso der Umstand, dass die IWB ihre Kundschaft in Basel nicht nur mit Strom, sondern auch mit Erdgas, Wärme und Trinkwasser versorgen. Damit können die IWB einen umfassenden Service anbieten.

Artikelgeschichte

Erschienen in der Wochenausgabe der TagesWoche vom 18.10.13

Nächster Artikel