Die Lust am fulminanten Ende

Wie dem Ändstraich ein Streich gespielt wurde: Letzte Eindrücke der Fasnacht 2012. 

Auf der Mittleren Brücke. Die Laternen der Rätz-Clique in der Webergasse. (Bild: Cedric Christopher Merkli)

Jeder verabschiedet die drey scheenschte Daag auf seine Art. Aber nur bis zum nächsten Jahr, wenn es wieder heisst: Morgestraich, vorwärts, marsch!

Das «Ohremyggeli» als letzter Marsch, dann brennen Leuchtpetarden lichterloh. Bis kaum noch die eigene Hand vor den Augen zu sehen ist. Carmina Burana schallt aus den Lautsprechern. Die Lust am fulminanten Ende liegt spürbar in der Luft. Bleichroter Nebel verdunkelt das Licht der Fasnachts- und Strassenlaternen. 

Verfrüht

Die Seibi-Clique spielt dem Fasnachtskodex einen Streich – und hat ihren Ändstraich schon um 12 nach 3 Uhr vor dem Restaurant Schnabel. Ihr «We shall overcome»-Sujet ist zu Ende gebracht – bevor die drey scheenschte Dääg offiziell passé sind.

Wer auch zu früh dran ist, das sind die Putzequipen. Verständlich, dass sie sich schon vor vier Uhr in Startposition begeben, aber gemächlich zwischen der den Strassenrand säumenden und wartenden Menschenmenge hindurch tuckern? Für den einen oder anderen etwas zu emsig.

Verspätet

Traditionell einige Minuten nach 4 Uhr marschieren die Bebbi vor der «Saffere»- Zunft auf. Und spielen vor ihrem Stammlokal, was Piccolo und Trommel hergeben. Ein kurzes und schmerzvolles Ende.

Mit dem letzten hohen Ton scheint sich auch Petrus von seiner guten Laune verabschiedet zu haben: Nebel senkt sich über die Häuser und zwischen die Gassen. Glückliche und müde Gestalten wandeln, vom Lärm der Stadtreinigungswagen begleitet, nach Hause. Aadie Fasnacht 2012 – und bis zum Morgestraich 2013, Punkt 4 Uhr!

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