Die neue 10er-Note lässt uns die Hände verwerfen

Schon wieder zieren Hände eine Schweizer Banknote – am Mittwoch wurde der neue Zehner vorgestellt. Wir hätten da noch ein paar weitere Vorschläge für Hand-Sujets auf Bargeld.

Die neue Schweizer Zehnernote der Schweizerischen Nationalbank, fotografiert an der Medienkonferenz in Bern, am Mittwoch, 11. Oktober 2017. (Bild: KEYSTONE/Anthony Anex)

«Die neue Zehnernote zeigen wir», tönt es vom Dienstpult zur Bildredaktion herüber. Kurz danach hallen von dort laute Flüche durch den Raum zurück.

Der Grund für den Unmut: Die Fotos des neuen gelben Zehners, die da am Mittwoch von den Bildagenturen und von der Nationalbank geliefert wurden, lassen sich im Bildbearbeitungsprogramm nicht bearbeiten. Dabei wollte die Bildredaktion keine Blüten drucken (ganz sicher nicht), sondern bloss die Fotos passender zuschneiden.

Photoshop lässt nicht zu, dass man Banknoten bearbeitet. Auch nicht für legale Zwecke.

Die Redaktion versucht die Wogen händeringend zu glätten: «Wir nehmen die Bilder einfach so, wie sie sind. Das ist schon gut so.» Die Laune der Bildredaktion verbessert sie damit nicht.

Leitmotiv Hände

Apropos Hände: Auf der neuen Zehnernote, ab nächsten Mittwoch im Bankomaten Ihres Vertrauens, hat es Hände. Zwei Hände, um genau zu sein. Die eine davon hält einen Taktstock. Wer die Note in Händen hält, der sieht: Hier wird dirigiert.

Die neue Note stelle das «Organisationstalent der Schweiz» ins Zentrum, ist bei der Pressekonferenz der SNB zu erfahren. Zeit, Takt, Pünktlichkeit, Uhren, ein Eisenbahntunnel. Alles klar.

Die Schweiz ist auf die Hand gekommen. Statt Menschen zeigt man: Hände. Auch auf den neuen 20er- und 50er-Noten sind Hände zu sehen. Sie bilden das Leitmotiv der neuen Serie.

Hände und kein Ende: Die Schweizer Banknoten sind auf die Hand gekommen.

Die Hand auf der 20er-Note hält einen lichtbrechenden Kristall, das soll sinnbildlich für die «kreative Schweiz» sein, so die SNB. Auf der 50er-Note hält eine Hand eine Pusteblume (im Volksmund auch «Saublume» genannt), das soll die «erlebnisreiche Schweiz» darstellen (rückseitig: Die Alpen, und ein Gleitschirm). Die Kreativ-Abteilung hatte wirklich alle Hände voll zu tun.

Schoggi und Sturmgewehr fehlen noch

Was kommt da noch? Sinngemäss fehlen noch: «Die süsse Schweiz» (eine Hand hält einen Schoggistängel), «die ländliche Schweiz» (eine Hand streichelt eine Kuh) und sicher auch «die wehrhafte Schweiz» (eine Hand hält ein Sturmgewehr).

Am nächsten Mittwoch schon werden die Sujets der neuen Zweihunderter- und der Tausender-Note vorgestellt. 2019 gibt es dann die neue Hunderternote. Die Vorfreude ist riesig. Man kann die Hände ja nicht voll genug kriegen.

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