Die Rückkehr des US Olympia

Der Kanton stellt einen italienischen Verein auf die Strasse. Dieser reisst die Küche raus und versteht die Welt nicht mehr. Nach einem Bericht der TagesWoche hat er jetzt einen neuen Vertrag erhalten. Nur die Küche fehlt noch.

Vor einem Monat stand der Vereinspräsident Domenico Urgese noch vor verschlossener Tür. Vergangene Woche konnte er einen neuen Vertrag unterschreiben. (Bild: Hans-Jörg Walter)

Der Kanton stellt einen italienischen Verein auf die Strasse. Dieser reisst die Küche raus und versteht die Welt nicht mehr. Nach einem Bericht der TagesWoche hat er jetzt einen neuen Vertrag erhalten. Nur die Küche fehlt noch.

Die Geschichte sorgte für kollektives Kopfschütteln: Das Lokal des Fussballvereins US Olympia war während zehn Jahren ein viel besuchter Treffpunkt. Ende letzten Jahres ging das Gebäude von den SBB in den Besitz von Immobilien Basel-Stadt über. Für das rege Vereinsleben bedeutete dieser Wechsel das Aus, der Kanton wollte die Untermieter nicht übernehmen.

Die Vereinsmitglieder rissen die Küche raus, räumten die Bar und machten sich auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Das Gebäude stand in der Folge von Januar bis April frei und der Verein auf der Strasse. Für US Olympia bedeutete das nicht nur den Verlust eines Treffpunkts, sondern auch einer wichtigen Einnahmequelle. Insgesamt gehören acht Fussballmanschaften zum Verein, rund ein Viertel des Budgets wurde durch den Erlös des Vereinslokals finanziert.

Dabei war der Kanton keineswegs an einer eigenen Nutzung des Gebäudes interessiert und machte sich auf die Suche nach neuen Untermietern. Eine Kontaktaufnahme mit dem langjährigen italienischen Untermieter fand dabei nicht statt.

Zurück bleibt ein unguter Nachgeschmack

Erst der Artikel der TagesWoche brachte neue Bewegung in die absurde Situation. Nach unserem Bericht über den Rauswurf, suchte der Vereinspräsident Domenico Urgese den Kontakt mit der Immobilienverwaltung Basel-Stadt. Nach mehreren Gesprächen einigten sich die beiden Seiten auf einen neuen Mietvertrag. In den nächsten Wochen kann der Vereinspräsident sein Clublokal wieder beziehen, in der Tasche einen Mietevertrag bis Ende 2017. Diesen hat er vorige Woche unterschrieben.

Trotz der glücklichen Wende, das Vorgehen der Stadt lässt bei Urgese einen schalen Nachgeschmack zurück. «Das ist unglücklich gelaufen. Aber jetzt im Nachhinein zu schimpfen bringt nichts», sagt Urgese.

Dabei gäbe es schon auch Grund, sich zu ärgern. Die herausgerissene Küche und die Bestandteile der Bar sind nicht mehr zu gebrauchen. Also muss sich der Verein um eine neue Küche kümmern. Die Kosten schätzt Urgese auf rund 10’000 Franken.

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