Die Basler Polizei mit neuen alten Sorgen, ein christlich geführter Häuserkampf – und Katerstimmung in den Clubs. Das beschäftigt Basel heute.
Dienstwagen-Affäre, Extrarunde
Es kehrt keine Ruhe ein bei der Polizei Basel. Sogar eine Affäre, die man ad acta gelegt glaubte, wirbelt jetzt wieder Staub auf: Die Rede ist von der Dienstwagen-Affäre – sprich, vom allzu lockeren Umgang mit der privaten Nutzung von Dienstfahrzeugen beim Polizei-Kader sowie von einem laschen Dienstwagen-Reglement.
Eigentlich hatte Baschi Dürr offiziell einen Schlussstrich unter die Affäre gezogen.
- Doch nun geht die Affäre in eine neue Runde: Wie die «bz Basel» berichtet, trat das dienstwagenprivilegienverwöhnte Kader auf die Bremse – mit einem Rekurs. So kurven weiterhin 18 statt nur mehr sechs Polizei-Kader mit persönlichem Dienstwagen durch die Gegend – es gilt noch das alte Reglement.
Dienstwagen-Privilegien: Polizei-Offiziere wagen den Aufstand
- Polizei-Kader, die sich mit aller Macht gegen die längst fällige Abschaffung von Privilegien zur Wehr setzen? Man wird den Verdacht nicht los, bei all den Reformen sei das Hauptproblem nicht bei der Polizei als Ganzes, sondern in der Chef-Etage, bei der Führung zu suchen. Unser Kommentar:
Basler Clubs: Das Weltklasse-Problem
Die Basler Club-Szene spielt in der internationalen Top-Liga mit. Das ist toll. Aber gleichzeitig liegt genau dort auch ein Problem, wie unser Hintergrundbericht zeigt: Es gibt derart viele hervorragende Clubs, dass eine Stadt mit knapp 200’000 Einwohnerinnen und Einwohnern – inklusive der Anreisenden von weither – sie nicht zu füllen vermag. Die Folgen lesen Sie, wenn Sie hier in die Basler Nacht eintauchen:
Christlicher Häuserkampf im Kleinbasel
- An der Mattenstrasse 74 und 76 im Kleinbasel sind die Mieter aus dem Häuschen. Grund dafür: Sie fürchten, der Eigentümer wolle sie tatsächlich vor die Tür stellen – zugunsten eines Neubaus mit viel teureren Mieten.
- Jetzt hängt da ein dreistöckiges Transparent, unter anderem mit dem biblischen Zitat: «Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten.»
- Es soll den Eigentümer, den katholischen Vinzenz-Verein St. Marien, am christlichen Ego kratzen.
- Der Vinzenz-Verein allerdings verteidigt sich: Eine Sanierung der alten Häuser dränge sich zwar auf, wäre für den Verein aber zu teuer. Man sei eben keine Pensionskasse.
- Die Baueingabe beim Kanton folgt also bald, berichtet das «Regionaljournal Basel».
Katholischer Vinzenz-Verein St. Marien will Wohnhäuser abreissen
Der Erzrivale ist zurück!
Der FC Zürich ist vorzeitig wieder in die Super League aufgestiegen. Aus Basler Sicht ist das erfreulich. Was haben wir unseren Erzrivalen doch vermisst. Nun denn: Wie nehmen die Zürcher Medien diesen Erfolg zur Kenntnis? Wir haben rasch geblättert und gescrollt.
- Die NZZ lässt den Aufstiegs-Trainer Uli Forte seinen Spielern ein Kränzchen winden – vom «absoluten Krieger» Alain Nef bis zum «technisch wahrscheinlich besten Fussballer» Oliver Buff.
NZZ: Trainer Forte spricht über fünf Figuren der Aufstiegs-Saison
- Der «Tages-Anzeiger» gibt sich einigermassen zurückhaltend. Der Ausflug durch die Provinz sei nett gewesen, doch jetzt gelte es wieder Ernst. Reicht da das zuletzt oft gesehene Geknorze? Oder: Wer gehört überhaupt zum Gerüst dieser Mannschaft? Fragen über Fragen.
- Moderatorin Steffi Buchli stellt für das Schweizer Fernsehen SRF in einem Nebensatz fest, dass der Aufstieg des FC Zürich in die Super League tatsächlich feststehe. Fernsehbilder dazu gibt es keine. Vielleicht liefert «Tele Züri» diese ja im Laufe des Tages noch nach.