Ein Organtransport der etwas anderen Art kündigt sich an: Das Anatomische Museum soll bis in fünf Jahren an den Standort des Pharmazeutischen Museums wechseln. Doch der Denkmalschutz behindert die Planung.
Die Tage der Organe, Knochen und Missbildungen im Anatomischen Museum sind gezählt, zumindest am bisherigen Standort an der Pestalozzistrasse. Zu Tausenden liegen sie in Vitrinen und mit Formaldehyd gefüllten Gläsern. Die Sammlung diente Studierenden während Jahrzehnten als Anschauungsmaterial und ist als Ausflugsziel auch bei Schulklassen sehr beliebt.
Knapp hundert Jahre lang war das Museum am Rande des Schällemätteli-Areals untergebracht. Jetzt muss es Platz machen für die Departemente Chemie und Physik, die dringend mehr Platz benötigen.
Die Studierendenzahlen steigen in beiden Departementen seit mehreren Jahren an. Zudem bildet die molekulare Chemie an der Universität neu einen Nationalen Forschungsschwerpunkt und braucht entsprechend mehr Platz.
Neuer Wunschstandort der Universität ist das Pharmazie-Historische Museum am Totengässlein in der Basler Altstadt. «Wir denken darüber nach, die beiden Museen unter ein Dach zu stellen», sagt Verwaltungsdirektor Christoph Tschumi.
Bis spätestens 2019 muss das Anatomische Museum weichen. Bereits in der Strategie 2014 hatte die Universität eine Zusammenführung der beiden Museen angekündigt. Was damals noch Absicht war, ist in der Zwischenzeit zum konkreten Plan geworden.
Eine Flächenreduktion sei nicht geplant. «Im Gegenteil, wir möchten die Flächen eher erweitern und dem Museum mehr Attraktivität und Raum für Sonderausstellungen geben.» Die beiden Verwaltungen sollen zusammengelegt werden, insgesamt erhofft sich die Universität mehr Ausstrahlung bei tieferen Kosten.
Kostenfrage ist ungeklärt
Bis zum Anatomisch-Pharmazeutischen Museum ist es aber noch ein langer Weg. Der Standort des Pharmazie-Historischen Museums befindet sich mitten im historischen Stadtkern. «Ob es realisierbar sein wird, hängt von den Möglichkeiten ab. Mit den Auflagen des Denkmalschutzes und an die Behindertengerechtigkeit ist das nicht ganz einfach», sagt Tschumi.
Schlussendlich hänge die Umsetzung davon ab, wie viel Geld die Universität aufwenden müsste. Und ob sich dafür allenfalls Sponsoren finden lassen.
Wie teuer das Projekt werden könnte, ist noch offen. Die Universität hat eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die bis Ende Jahr vorliegen soll. Dann will die Universität defintiv entscheiden, wo die Knochen und Organe dereinst bestaunt werden können.Neuer Wunschstandort der Universität ist das Pharmazie-Historische Museum am Totengässlein in der Basler Altstadt. «Wir denken darüber nach, die beiden Museen unter ein Dach zu stellen», sagt Verwaltungsdirektor Christoph Tschumi.