Die Universität Basel im Wandel

Die Universität Basel plant, ihr Platzproblem anzugehen. Sie hat 2011 insgesamt mehr Geld bekommen, hat allerdings auch mehr investiert, was in einem Defizit resultierte.

Universität Basel – Campus Petersplatz (Bild: Hansjörg Walter)

Die Universität Basel plant, ihr Platzproblem anzugehen. Sie hat 2011 insgesamt mehr Geld bekommen, hat allerdings auch mehr investiert, was in einem Defizit resultierte.

Zurzeit belege die Universität Basel 80 Liegenschaften an 40 Standorten. Die Raumverhältnisse seien teilweise ziemlich beengt, sagt Rektor Prof. Dr. Antonio Loprieno. Dies müsse dringend geändert werden. Die Lösung sei eine Konzentration der vielen Standorte auf vier Campusse: Petersplatz, Rosental, Bahnhof SBB und Schällemätteli. Das Areal Volta sei einmal Teil der Strategie der Universität gewesen, es stünde jedoch nicht mehr zur Verfügung, da die Besitzer anderweitige Pläne damit verfolgen.

Neuerungen

Der Campus Petersplatz wird weiterhin das Rektorat und die Verwaltung sowie die Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften zusammenfassen. Das Schällemätteli und seine Umgebung sollen als Campus für das Zentrum für Life Sciences, Physik, Nanowissenschaften und Chemie dienen. Das Gebäude, welches bisher vom Biozentrum genutzt wurde, muss saniert werden. Als Ausweichmöglichkeit gibt es nun ein Grundstück mit Forschungsgebäuden auf dem Rosentalareal. Es sollen Neubauten folgen. Auf dem Campus Rosental soll der Standort für universitäre Zahnmedizin und Umweltwissenschaften sowie möglicherweise noch weitere Life Sciences-Disziplinen entstehen. Er soll an den Campus Schällemätteli angebunden sein. Der Campus Bahnhof SBB soll weiterhin die Wirtschafts- und Rechtswissenschaften beherbergen.

Neu wurde das Institut für Bio- und Medizinethik gegründet, dessen Leitung Prof. Dr. Bernice Elger übernimmt. Ausserdem wurde eine Forschungsstelle für nachhaltige Energie- und Wasserversorgung eingerichtet – geleitet wird sie von Prof. Dr. Hannes Weigt.

Die Zahlen 2011

Das Jahresergebnis weist ein Defizit von 4.7 Millionen Franken aus, welches sich aus einem höheren Aufwand 2011 ergibt. Dieser beläuft sich auf rund 646 Millionen Franken. Verwaltungsdirektor Christoph Tschumi geht allerdings davon aus, dass dieses Defizit in der gesamten Leistungsperiode 2010 bis 2013 durch positive Ergebnisse ausgeglichen werden kann. Der Gesamtertrag für das Jahr 2011 ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp zwei Millionen Franken gestiegen und beträgt rund 641 Millionen Franken. Dies liege auch darin begründet, dass sich die Beiträge an die Uni erhöht hätten – unter anderem hätte der Nationalfonds 2011 mehr investiert.

Mehr Studierende

Die Studierendenzahl hat im Jahr 2011 nochmals leicht zugenommen – zurzeit sind 12’037 Studierende immatrikuliert. Loprieno nimmt an, dass die Wachstumskurve der Studierenden zwischen 2011 und 2015 aus demografischen Gründen noch weiter abflache.

Ohne Planungskommission

An der Regenzsitzung vom 11. April wurde über eine Statutsänderung der Universität abgestimmt. Ein Punkt war unter anderem die Auflösung der Planungskommission. Nach den Gründen zu diesem Schritt gefragt, entgegnet Loprieno, die Planungskommission, deren Präsident er war, sei mit der Autonomisierung der Universität überflüssig geworden, da die Aufgaben besser von der professionalisierten Verwaltung übernommen werden könnten.

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