Der Wild Maa wurde bei seiner Flossfahrt von viel Sonne, vielen Schaulustigen und fast ebenso vielen Böllerschüssen begleitet.
Die Mittlere Brücke war für jeglichen Verkehr gesperrt. Dennoch strahlte Felix Eymann, LDP-Grossrat mit gelegentlichen Polteri-Allüren und energischer Kämpfer gegen ein Autofahrverbot auf der Mittleren Bücke, übers ganze Gesicht. Die Tatsache, dass der Vogel Gryff 2013 seinen Auftakt bei eitlem Sonnenschein erleben konnte, liess den Alt-Gryffe-Meister seinen kürzlich ungehemmt herausposaunten Ärger über die Miss-Behandlung «seines» Kleinbasel wohl zwischenzeitlich vergessen. Womöglich mag auch eine Rolle gespielt haben, dass der (nicht näher definierte) Teil der Kleinbasler Bevölkerung, den Felix Eymann an einer Medienkonferenz der Brücken-Fahrverbotsgegner kürzlich als «Lumpenpack» bezeichnet hatte, in der Masse der Schaulustigen kaum sichtlich hervorzustechen wusste.
Tatsächlich konnte der Wild Maa seine Rheinfahrt bei strahlendem Sonnenschein in Angriff nehmen. Pünktlich um 10.30 Uhr setzte das Floss, begleitet von ohrenbetäubenden Böllerschüssen und den Trommelstreichen des Spieltambours, beim Wild Maa Horst ab. Dort konnten sich zuvor Kinder mit süssen Zimtschnecken eindecken, um Energie zu tanken für die Rennstrecke bis zum Kleinen Klingental, dem Zielort der Flossfahrt.
Schnell unterwegs
Die Kinder mussten sich tatsächlich beeilen, denn die relativ hohe Fliessgeschwindigkeit des Rheins sorgte dafür, dass das Floss viele Minuten vor der offiziellen Ankunftszeit beim Kleinen Klingental anlandete. Dort wurde der Wild Maa, wie es eben Tradition ist, von seinem beiden Mit-Ehrenzeichen Leu und Vogel Gryff mit Freudensprüngen und majestätischen Verbeugungen empfangen. Der diesjährige Vogel Gryff stand übrigens turnusgemäss unter dem Zeichen des Namensgebers des grossen Tags der drei Kleinbasler Ehrengesellschaften. Entsprechend war es denn auch Gryffe-Meister Walter F. Studer, der die ersten Tänze der drei Ehrenzeichen entgegennehmen konnte.
Es ist Studers letzter Auftritt als «hochsehrverehrter Herr Vorsitzender Meister der Ehrengesellschaft zum Greifen». Was er an seiner Meisterrede beim Gryffemähli zum Kleinbasel zu sagen hatte, kann der Reporter im Aussendienst nicht berichten (ein Innendienst-Bericht folgt). Bei einigen Gästen beim Apéro der Denkmalpflege im Kleinen Klingental war aber zu hören, dass sie das Negativ-Bild des vernachlässigten Kleinbasels, das Studers Vorgänger Eymann in der Öffentlichkeit gezeichnet hat, ganz und gar nicht teilen. Und dass sie vor allem auch gänzlich anderer Meinung sind als der Kommentator in der «Basler Zeitung», der just am Vogel Gryff-Tag den Auftritt des Bären vor zwei Wochen, der sich als Vertretung auch des nicht-männlichen und nicht-urbaslerischen Kleinbasels versteht, salopp als «unnötig» bezeichnet hat.