Ein kompliziertes Billett, bedrohliche Drohnen und ein teuflisches Bier

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

(Bild: Hans-Jörg Walter)

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

Der wilde Ritt mit dem U-Abo geht weiter

In der privaten Handhabung ist das U-Abo eine ziemlich einfache Sache. Man kauft es und fährt dann mit dem öV, ohne ständig ans Billettlösen denken zu müssen. Wenn die Baselbieter Politik das U-Abo in die Hände nimmt, wird es hingegen wahnsinnig kompliziert. Dann fährt man im «Zick-Zack-Kurs, dass einem schwindelig wird», wie die «bz Basel» berichtet. Dieser sieht folgendermassen aus:

  • Im Juli 2015 gibt die Baselbieter Regierung bekannt, man wolle sämtliche Subventionen fürs U-Abo streichen. Sparziel: 16 Millionen Franken pro Jahr.
  • Die Emotionen kochen hoch, eine Initiative wird lanciert: «Ja zum U-Abo!» will die Subventionen gesetzlich festschreiben.
  • Baudirektorin Sabine Pegoraro kommt ins Grübeln. Die Regierung kippt zuerst die Sparpläne komplett, erarbeitet dann aber doch einen Gegenvorschlag: Subventionen nur noch so, dass Jugendliche in Ausbildung von Verbilligungen profitieren können. Sparziel: 11,6 Millionen Franken.
  • Voraussichtlich im Mai soll das Volk nun über die Kürzungen abstimmen. Dabei kann der Kanton im Tarifverbund Nordwestschweiz alleine gar nichts richten. Kurz: Die Abstimmung ist im Grunde für die Füchse.
  • Seit das alle begriffen haben, heisst es seitens Regierung plötzlich wieder, man wolle die Subventionen überhaupt gar nicht abbauen. Also schon, aber anders. Und vor allem eigentlich nur, weil die Initianten «die Subventionen zementieren» wollten. 
  • Der Gegenvorschlag der Regierung liegt übrigens seit Wochen bei der landrätlichen Bau- und Planungskommission. Und dort brütet man offenbar bereits über einen eigenen Gegenvorschlag. Einer, der weniger weit geht.

Sabine Pegoraros Zick-Zack-Kurs beim U-Abo

Friedlich summen die Drohnen – bis es kracht

  • Piloten stehen nicht so auf den Drohnen-Trend. Wie am Mittwoch publik wurde, kam es in diesem Jahr rund um den EuroAirport zu zwei Beinahe-Kollisionen.
  • Die Pilotengewerkschaft Aeropers sieht Handlungsbedarf, wie Sprecher Thomas Steffen gegenüber dem Schweizer Radio SRF sagt. Zumal es Leute gebe, die bewusst «den Nervenkitzel suchen».
  • Die technischen Voraussetzungen für griffige Massnahmen seien gegeben und die notwendigen Verbote existierten, so Steffen weiter. Doch getan würde zu wenig und zu wenig konsequent. Die Politik sei gefordert, vorwärts zu machen. Dem pflichtet auch die Sicherheits-Untersuchungsstelle Sust bei.
  • Weil unter den Drohnenpiloten besonders Amateure eine Gefahr darstellen, und Sie womöglich ein solcher Amateur sind: An diesen Stellen Ihre Drohne bitte so fliegen lassen, wie es die Karte des Bazl vorschreibt.

Rot heisst: Die Drohne bleibt am Boden. Blau: Die Drohne darf nicht höher als 150 Meter steigen.

Rot heisst: Die Drohne bleibt am Boden. Blau: Die Drohne darf nicht höher als 150 Meter steigen. (Bild: BAZL / Screenshot)

Wo Drohnen am Boden bleiben müssen

Hirn aus, Pelz auf

  • Lieber nackt als im Pelz? Diese Zeiten sind vorbei. Auch in Basler Boutiquen ist die Nachfrage wieder sehr hoch. Gerade bei Jungen hat der tierische Trend voll eingeschlagen.
  • Immerhin gilt in der Schweiz eine Pelz-Deklarations-Pflicht, könnte der Tierschützer denken. Dann weiss der Kunde wenigstens, mit welchem Tier er es zu tun hat, wie dessen Fell gewonnen wurde, und ob man dahinter stehen kann.
  • Nur: Neun von zehn Basler Läden, die Pelz verkaufen, ist die gesetzliche Pflicht offenbar ziemlich wurst. Einer verzichtet ganz auf Deklaration und flüchtet sich in Träume: Vieles würde zu negativ bewertet, was mit Pelzen zu tun habe, sagt dort eine Verkäuferin. «Unsere Produkte sind von namhaften Designern, das ist keine Billigware. Also wird auch die Pelz-Gewinnung in Ordnung sein.»
  • Zur Orientierung: Es gibt auch Shops, die komplett auf Pelze verzichten. Da kann auch der tierfreundliche Kunde nicht ganz so viel falsch machen.

Woher der Pelz kommt? Vielen Basler Boutiquen ist das egal

Ein Fussballlehrer, dem alle zuhören

Christian Streich ist 51 Jahre alt und Fussball-Trainer. Und was für einer! Seit exakt fünf Jahren coacht er das Bundesliga-Team, das uns Baslern rein geografisch am nächsten liegt: den SC Freiburg. Seine Worte werden aber auch immer wieder weit über die Dreiland-Region hinaus getragen. Nicht etwa, weil der Herr Streich besonders lustige Sachen von sich gäbe, wie man es von anderen Fussballlehrern kennt (Stichwort: «Flasche leer»). Nein, der Herr Streich sagt viel eher auch mal Dinge, die nicht nur den Fussball-Fan nachdenken lassen. Dinge über Facebook, Flüchtlinge und die AfD zum Beispiel. Zum Dienstjubiläum eine kleine Würdigung.

Christian Streich: Mann mit Haltung

Ein teuflisches Gebräu für Basel

  • Während gut 6500 Jugendliche in Basel auf eine himmlische Erfahrung warten, haben sie womöglich einen Engel bislang verpasst. Der ist blond und namentlich ein Bier. Der «Engel» stammt ausgerechnet aus dem Keller des «Teufelhof» am Leonhardsgraben.
  • Trinken kann man das helle Lagerbier bereits seit ein paar Wochen. Die gasthauseigene Brauerei «Stadtmauer Brauer» eröffnet aber offiziell erst am 19. Januar. Voraussichtlich im April gesellt sich dann auch noch der Widersacher dazu, das dunkle Bier «Teufel». 

Der «Teufelhof» geht unter die Bierbrauer

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