Ein kostenloses WLAN für Basel – dank Privaten

Unkompliziert und kostenlos: Der Verein «Freifunk» will flächendeckendes Gratis-WLAN in die Stadt bringen. Zumindest in der Basler Innenstadt stehen die Chancen für die Umsetzung gut.

Gratis-WLAN und das überall in Basel: Der Verein «Freifunk» installiert derzeit auf eigene Faust in der ganzen Stadt sogenannte Router, die das möglich machen. (Bild: Anthony Bertschi)

Unkompliziert und kostenlos: Der Verein «Freifunk» will flächendeckendes Gratis-WLAN in die Stadt bringen. Zumindest in der Basler Innenstadt stehen die Chancen für die Umsetzung gut.

Was die Basler Regierung schon seit mehr als fünf Jahren bespricht, will der neu gegründete Verein «Freifunk Dreiländereck» in die Tat umsetzen: Ein kostenloses öffentliches WLAN in der Basler Innerstadt – und zwar bereits bis Ende Jahr. Das jedenfalls verspricht Vereinsmitglied Jonas Witmer in einem Beitrag der «bz Basel».

Dass ein solcher Vorsatz durchaus realistisch sein kann, zeigt die bisherige Arbeit von «Freifunk». Grenzach hat mit sechzig Anschlüssen bereits ein flächendeckendes WLAN. Auch in Basel ist der Startschuss bereits gefallen. Letzte Woche wurde im Restaurant Manger & Boire der erste Router installiert, weitere sollen folgen.

«Um eine Stadt in der Grösse von Basel abzudecken, bräuchte es mehrere Tausend Anschlüsse», erklärt Vorstandsmitglied Rüdiger Lorenz. «Für die Innenstadt reichen jedoch fünfzig bis sechzig Router.»

Privatpersonen als Teil des Netzwerks

Die Geräte werden durch den Verein bereits vollständig vorbereitet in Geschäften und Privathäusern installiert und verbinden sich mit einem Wirkungsfeld von bis zu hundert Metern zu einem Maschennetzwerk. Durch eine entsprechende Open-Source-Software ist dieses für die Öffentlichkeit zugänglich.

Teilnehmen am Projekt kann jeder, ohne sich dabei vertraglich zu verpflichten. «Wer nicht mehr mitmachen will, zieht einfach den Stecker», sagt Lorenz. Auch rechtlich wird es für die Teilnehmer keine Probleme geben: Der Verein «Freifunk» tritt als Provider auf und der Einzelne kann somit nicht für illegale Nutzungen haftbar gemacht werden.

Auch wer surft, ist sicher, denn im Vergleich zu vielen anderen Netzwerken werden die Daten bei «Freifunk» nicht gespeichert. «Wir überprüfen lediglich die technischen Aspekte», sagt Lorenz. «Eine Datenüberwachung des Einzelnen geht gegen unser Prinzip.»

Privatperson finanziert

Geplant sind auch Outdoor-Router. Diese werden in Bäume gehängt und sollen so die Parkanlagen, Schwimmbäder und andere öffentliche Plätze mit WLAN abdecken. «Unser Ziel ist es, das gesamte Dreiländereck mit kostenlosem WLAN zu versorgen», sagt Lorenz. Und wird dabei idealistisch: «Wir möchten das Internet für alle Menschen zugänglich machen. Insbesondere in Deutschland gibt es viele Obdachlose und Migranten, die sich keinen eigenen Internet-Anschluss leisten können und daher kaum die Möglichkeit haben, sich über das Geschehen zu informieren.»

Doch mit einem stetig wachsenden Netzwerk steigen auch die Kosten: Um das Netzwerk wirklich kostenlos betreiben zu können, wird der Verein früher oder später auf Spenden der beteiligten Geschäfte und Restaurants angewiesen sein. Zurzeit wird das Projekt mit 200 bis 300 Euro monatlich von einer Privatperson finanziert.

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