Ein langes Leben für den Naturschutz: Luc Hoffmann ist gestorben

Luc Hoffmann, Roche-Erbe, Naturwissenschaftler und Mitgründer des WWF, ist im Alter von 93 Jahren gestorben.

Luc Hoffmann (1923–2016)

(Bild: Roche)

Luc Hoffmann, Roche-Erbe, Naturwissenschaftler und Mitgründer des WWF, ist im Alter von 93 Jahren gestorben.

Lukas oder Luc Hoffmann war ein Mann der Tat, der auch das nötige Geld besass, seinen Aktionen Nachwirkung zu verleihen. Dazu gehörten 1961 die Gründung des WWF (unter anderen zusammen mit Prinz Philipp, dem Gemahl von Königin Elisabeth II. von England) und der Aufbau einer bedeutenden Forschungsstation im Naturschutzgebiet Camargue in Südfrankreich, die er über viele Jahre auch leitete. Das sind nur zwei von vielen Beispielen, die seinen Ruf als Pionier des modernen Naturschutzes untermauern.

Luc Hoffmann kam 1923 als Sohn von Emanuel Hoffmann und Maja Hoffmann-Stehlin in Basel zur Welt. Als Enkel des Roche-Gründers Fritz Hoffmann schien sein Weg vorgezeichnet. Doch er studierte weder Medizin noch Pharmakologie, sondern Zoologie und setzte sich fortan mit grossem Engagement für den Naturschutz ein. Dies fachlich als Wissenschaftler, aber auch finanziell als Mäzen.

Für seine wissenschaftliche Arbeit und sein Engagement erhielt Hoffmann zahlreiche Preise und Auszeichnungen, darunter mehrere Ehrendoktorwürden (unter anderem der Universität Basel), den Euronatur-Umweltpreis und die Duke of Edinburgh Conservation Medal. Luc Hoffmann war zudem Chevalier und Officier de la Légion d’honneur.

40 Jahre im Roche-Verwaltungsrat

Als Mitglied der Besitzerfamilien Hoffmann/Oeri machte Luc Hoffmann seinen Einfluss aber auch in der Firma Roche selber geltend. Von 1953 bis 1996 war er Mitglied des Verwaltungsrats. Nach seinem Austritt nahm sein Sohn André den Platz als Vertreter der Besitzerfamilien im Verwaltungsrat ein.

«Er war überzeugt, dass Nachhaltigkeit nicht nur im ökologischen Bereich wichtig ist, sondern dass es genauso wesentlich ist, Nachhaltigkeit im Unternehmen zu verankern», schreibt Roche in einer Medienmitteilung. Luc Hoffmann sei entsprechend wesentlich am Aufbau und der Einführung einer Nachhaltigkeitsstrategie für Roche beteiligt gewesen.

Wie seine 2003 verstorbene Schwester Vera Oeri gab auch Luc Hoffmann, der 1953 die aus der Ukraine stammende Gräfin Daria Razumovsky heiratete, sein mäzenatisches Engagement an seine Kinder weiter. In erster Linie tritt hier seine Tochter Maja Hoffmann immer wieder in Erscheinung. Kürzlich erst sorgte sie mit der Stiftung eines 150 Millionen Euro teuren Kulturzentrums für die Stadt Arles für Aufmerksamkeit.

 

 

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