Ein mahnender Soziologe, ein uneiniges Viererticket und flitzende Draisinen

Was läuft in der Region? Unsere tägliche Übersicht über die lokalen Geschichten.

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Viermal starke Worte vom Basler Soziologen Ganga Jeyaratnam

Seine Forschungsschwerpunkte sind Reichtum und Ungleichheit. Die TagesWoche traf Ganga Jeyaratnam zum Gespräch. Eine Auswahl seiner Antworten:

  • «Wenn ich offen über mein Einkommen oder Vermögen spreche, reagieren die Leute, als würde ich über Sexualpraktiken sprechen.»
  • «Die hohe Dichte an Stiftungen vermittelt das Gefühl, dass Basel nicht mittels eines Sozialstaats funktioniert, sondern über private Stiftungen. Diese Wahrnehmung ist jedoch schlicht falsch.»
  • «Wir sollten den Superreichen nicht die Entscheidung überlassen, wie sie Gelder nach ihrem Gusto umverteilen wollen.»
  • «Wir müssen unser Integrationssystem radikal neu denken: zum Beispiel anerkannte Flüchtlinge oder auch Einheimische, die arbeitslos werden, könnte der Staat drei Jahre lang unterstützen und ihnen eine Lehre oder Weiterbildung ermöglichen.»

Zum kompletten Interview:

 «Wir sollten in die unteren Schichten investieren»

Viermal keiner gemeinsamen Meinung bei den Bürgerlichen

So richtig möchte in Basel-Stadt – mit Ausnahme der SVP – niemand von bürgerlicher Seite von «Privatisierung» sprechen, wenn von der Spitalfusion die Rede ist. Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (CVP) betonte denn auch, die Fusion und die damit geplante Aktiengesellschaft sei kein Schritt Richtung Privatisierung.

Doch eine Auswertung von TagesWoche und Smartvote zeigt: Eine deutliche Mehrheit von Basels Bürgerlichen, die für den Grossen Rat kandidieren, ist für die Privatisierung.

Mehrheit der bürgerlichen Grossrats-Kandidierenden sagt ja zu Privatisierung

Auch beim bürgerlichen Viererticket herrscht nicht nur eitel Freude, wie die «bz Basel» schreibt: Eine Auswertung von 1502 Geschäften zeigt, dass das bürgerliche Wahlbündnis in Basel brüchiger sei, als es sich gibt.

Grafik der «bz Basel»

Besonders die Lager CVP/EVP und SVP stimmten bei strittigen Themen unterschiedlich ab: In 44 Prozent der umstrittenen Abstimmungen stimmten die beiden Fraktionen unterschiedlich ab. Zum Beispiel wenn es darum ging, ob Ausländer verpflichtet werden könnten, einen Integrationsvertrag zu unterschreiben – hier stimmte die SVP Ja, während CVP/EVP das Anliegen einstimmig ablehnte.

Die beiden Linken Fraktionen, Grünes Bündnis und die Sozialdemokraten, harmonieren dabei gemäss der bz-Datenanalyse deutlich besser: 144 Mal stimmte eine Mehrheit der GB-Fraktion anders ab als die SP-Fraktionsmehrheit – das entspricht gerade mal 6 Prozent aller umstrittenen Abstimmungen. 

«Die SVP tanzt beim Vierer-Ticket aus der Reihe»

Basler SVP-Politiker Patric Aeschbach: Einmal den Mund etwas zu weit aufgerissen

Mal wieder macht ein SVP-Politiker mit einer verbalen Entgleisung auf Social Media von sich reden: Patric Aeschbach, der für die SVP in den Grossen Rat will, hat vergangenen Dienstag auf Facebook seinen Unmut über das korrrrupte Europa bekundet:

Die Reaktion liess nicht lange auf sich warten: Aeschbachs Follower und diverse Medien empörten sich über dessen freizügige Meinungsäusserung. Die Partei dagegen schwieg: «Wir kommentieren Einzelmeinungen von Parteimitgliedern grundsätzlich nicht», teilte der Präsident der Basler SVP, Sebastian Frehner, auf Anfrage von «20 Minuten» mit. Na dannnn!!!

«Basler SVP-Politiker wünscht Linken den Tod»

Und vom Hetzer zu Gehetzten:

Am Samstag fand auf dem Dreispitz das 1. Basler Draisinenrennen statt. Organisiert von zwei umtriebigen Basler Jungs, zum Geburtstag des Offcut Materialmarkts. Mit dabei waren 10 Teams, darunter die Markthalle, die Landestelle, die Kunsthalle – und wir: 

Den ganzen Erlebnisbericht finden Sie hier:

«Spektakuläre Pokaljagd auf den Gleisen im Dreispitz»

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