Ein Wochenende für den Frauen-Volleyball

Von Freitag bis Sonntag findet das 25. Women’s Top Volley International Turnier in der St. Jakobshalle statt. Am Volleyballwochenende mit kostenlosem Eintritt spielen Vertreterinnen der Schweizer Nationalmannschaft und internationale Spitzenteams aus Brasilien, Russland, Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Olga Sazhina of Switzerland's team VBC Volero Zuerich, center, spikes the ball against Brazil's Unilever Rio de Janeiro during the Women's Top Volley International tournament in Basel, Switzerland, Thursday, December 29, 2011. (KEYSTONE/ Georgios Kefalas) (Bild: Keystone/GEORGIOS KEFALAS)

Von Freitag bis Sonntag findet das 25. Women’s Top Volley International Turnier in der St. Jakobshalle statt. Am Volleyballwochenende mit kostenlosem Eintritt spielen Vertreterinnen der Schweizer Nationalmannschaft und internationale Spitzenteams aus Brasilien, Russland, Deutschland, Frankreich und der Schweiz.

Bereits zum 25. Mal lädt das Women’s Top Volley International Turnier vom 27. bis zum 29. Dezember zu Spielen der Meisterklasse in der St. Jakobshalle ein. Mit dabei sind die amtierenden Siegerinnen des Racing Club Cannes, Team Suisse, Voléro Zürich und weitere Equipen aus Brasilien, Russland und Deutschland. Gespielt wird jeweils von 14 bis 22 Uhr und der Eintritt ist wie jedes Jahr frei.

«Yes, we Cannes!»

Favorit des Turniers dürfte der Racing Club Cannes sein. Bereits beim letzten Women’s Top Volley International erreichte die französische Equipe den ersten Platz. Das erstaunt wenig angesichts dessen, dass RC Cannes die letzten 14 Jahre in Folge französischer Meister wurde. Mit Selbstvertrauen und einem neuen Slogan pilgern die Frauen aus Südfrankreich nach Basel: «Yes, we Cannes!»

Ein weiterer Publikumsliebling heisst Voléro Zürich. Nach zwei Niederlagen in der laufenden Champions League konnte Voléro viermal in Folge siegen. Die Zürcher Mannschaft gilt im Schweizer Volleyball als das Mass aller Dinge. Immerhin gewann Voléro acht Schweizer Meistschaften seit dem Aufstieg in die Nationalliga A im Jahre 2004.

Mit dabei: die Schweizer National(stroh)mannschaft

Am Women’s Top Volley International sind keine Nationalmannschaften vorgesehen. Was macht nun ein nationaler Kader, wenn er dennoch eine solche Übungsgelegenheit nicht verpassen will? Er spielt einfach unter einem anderen Namen. So macht es das Team Suisse. Dabei will die Mannschaft das Turnier auch zum Test für neue potentielle Nationalspielerinnen nutzen.

Die Schweizerinnen sind nicht das erste Nationalteam, das auf diese Weise an das Basler Turnier gelangen. So verbarg sich im Jahre 1994 das kubanische Weltmeisterteam hinter dem Clubnamen VC Camaguey.

Mit dem Team Suisse wird auch die Basler Volleyballszene vertreten sein. Denn Team-Suisse-Trainer Timo Lippuner wurde erst jüngst nach einem überraschenden Trainerwechsel zum neuen Coach von Sm’Aesch Pfeffingen. Als früherer Assistenztrainer von Voléro Zürich ist er wie kaum kein anderer mit dem Basler Turnier vertraut.

Die Erwartungen für die Schweizer Mannschaften will Lippuner angesichts des hohen Niveaus nicht zu hoch ansetzen: «Beim Volleyball ist die Schweiz in Europa noch nicht auf der Landkarte vorhanden,» sagt er, «wir werden an diesem Turnier keine Siege erwarten können; schon ein Satzgewinn wäre eine Sensation. Wir wollen einfach eine gute Leistung bringen.»

Eine Gelegenheit zum Üben

Das Women’s Top Volley International gehört keiner übergeordneten Serie an. Angesichts der hochrangigen Teilnehmerinnen ist das Turnier damit die optimale Gelegenheit, neue Strategien und Spielerinnen auszuprobieren. Team Cannes gilt es, die neue Nationalspielerin aus Deutschland und Mittelblockerin Corina Ssuschke-Voigt zu erproben.

Team Suisse hat immerhin sieben junge Spielerinnen für dieses Turnier eingebunden. Die Mannschaft will das Turnier jedoch vor allem zur Vorbereitung der Nationalmannschaft nutzen, welche seit drei Jahren eine stärkere Professionalisierung anstrebt und nächste Woche in Polen zum WM-Qualifikationsspiel antritt.

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Spielplan

Die Teams:

Praia Clube
Stadt: Uberlândia, Brasilien
Teamleistungen: 5. Rang in der brasilianischen Superliga in der Saison 2012/13
Besondere Spielerinnen:
• Marianne Steinbrecher (#7), Olympiasiegerin Peking 2008, 1.90 m, 30 J.
• Kimberly Glass (#10), Olympia-Silbermedaillengewinnerin von Peking 2008 und London 2012, 1,91 m, 29 J.
• Natália Aparecida Martíns (#3), Mitglied des brasilianischen Nationalkaders, 1.86 m, 29 J.
• Monique (#15) und Michelle Marinho Pavão (#16), Zwillingsschwestern, Mitglieder des brasilianischen Nationalkaders, 1.78 m, 27 J.

Schweriner Sportclub
Stadt: Schwerin, Deutschland
Teamleistungen: wurde seit 1995 zehn Mal Deutscher Meister und 5 Mal Pokalsieger, auch in der Saison 2012/2013
Besondere Spielerinnen:
• Jana-Franziska Poll (#8), Vize-Europameisterin und deutsche Nationalspielerin, 1.85 m, 24 J.
• Danica Radenkovic (#10), serbische Nationalspielerin, 1.84 m, 21 J.
• Janine Völker (#13), Junioren-Weltmeisterin 2009, Jugend-Europameisterin, Deutsche Meisterin mit dem SSC 2011 und 2013 sowie Pokalsiegerin 2013, 1.78 m, 21 J.

Racing Club de Cannes
Stadt: Cannes, Frankreich
Teamleistungen: siebenfacher und amtierender Sieger des Women’s Top Volley International in Basel, 17-facher französischer Meister und 17-facher Cupsieger.
Besondere Spielerinnen:
• Victoria Ravva (#12), Zwei Champions League-Siege (2002+2003), je 17 Titel in der französischen Meisterschaft und im Cup, spielte als Juniorin für die Nationalmannschaft der UdSSR, danach für Georgien und von 2004-2007 für Frankreich, 1.89 m, 38 J.
• Corina Ssuschke-Voigt (#17), deutsche Nationalspielerin, 1.88 m, 20 J.
• Maret Grothues (#2), wurde an den Weltmeisterschaften 2010 als beste Aufschlägerin ausgezeichnet, 1.80 m, 25 J.
• Ilka van de Vyer (#8), zweifache belgische Meisterin 1.80 m, 20 J.

Voléro Zürich
Stadt: Zürich, Schweiz
Teamleistungen: Acht Schweizer Meistertitel und acht Cupsiege seit dem Aufstieg in die NLA im Jahre 2004.
Besondere Spielerinnen:
• Silvija Popović (#8), serbische Nationalspielerin, Europameisterin und Clubweltmeisterin, 1.78 m, 27 J.
• Courtney Lynn Thompson (#15), seit 2007 Mitglied des US-Nationalteams und stand 2012 im amerikanischen Olympiakader, welches in London die Silbermedaille holte. 1.70 m, 29 J.

Dinamo Krasnodar
Stadt: Krasnodar, Russland
Teamleistungen: erreichte den vierten Platz in der russischen Superliga 2012/13 und gewann zudem den CEV Challenge Cup.
Besondere Spielerinnen:
• Liubov Sokolova (#5), zweifache Silbermedaillengewinnerin an der Olympia und zweifache Weltmeisterin sowie Europameisterin, 1.92 m, 36 J.
• Rosir Calderon (#12), gewann eine Bronze-Medaille bei der Olympiade in Kuba 2004, 1.89 m, 29 J.
• Svetlana Kryuchkova (#7), zweifache Weltmeisterin, 1.70 m, 28 J.

Team Suisse
Die besten Spielerinnen der Schweiz
Besondere Spielerinnen:
• Sandra Stocker (#8) spielt in der spanischen Liga bei GH Ecay Leadernet, 1.86 m, 26 J.
• Laura Unternährer (#17) spielte mit Voléro in der Champions League, 1.77 m, 20 J.
• Patricia Schauss (#6) spielte mit Voléro in der Champions League, 1.88 m, 25 J.

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