Zum vierten Mal finden vom 4. bis 7. Juni die Umwelttage Basel mit über 80 Veranstaltungen statt. Den Auftakt macht am Donnerstag der Sozialpsychologe und Nachhaltigkeits-Vordenker Harald Welzer.
«Business as usual» ist keine Option mehr. Wenn wir weiter produzieren, wachsen, kaufen und verbrauchen wie bisher, werden wir 2050 die Ressourcen von drei Erden benötigen, um unseren Lebensstandard zu halten. Die Zeit drängt also, unseren Umgang mit der Umwelt zu überdenken. Die UNO hat den 5. Juni deshalb zum internationalen Umwelttag erkoren. Weltweit finden Aktionen statt, die einen nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen thematisieren und die Diskussion über zukunftsfähige Lebensstile lancieren.
Basel macht mit den «Umwelttagen» zum vierten Mal mit. Während Festen, Führungen, Diskussionen, Workshops und Spielen können sich Besucher vom 4. bis 7. Juni über umweltrelevante Themen informieren und sich selbst einbringen. Auf dem Programm stehen Workshops für bewusstes Kochen, Stadtrundgänge zur Sensibilisierung für die Auswirkungen unseres Konsums, Solardiscos, Insekten-Degustationen und Veloparcours. Weiter gibt es Bio-Märkte, Recyclingwerkstätten, Reparierbars und Strassenflomis.
Verteilt über die ganze Stadt
Anders als in früheren Jahren präsentieren sich die Umweltorganisationen, Quartiervereine und Einzelinitiativen nicht zentral auf dem Barfüsserplatz, sondern an den Orten, wo sie auch im Alltag aktiv sind: am Tell-, Vogesen- und Matthäusplatz, im Euer Werkhof im Gundeli, im Schützenmattpark, aber auch in Quartierstrassen, in der Innenstadt und am Rhein. Sämtliche Veranstaltungen sind öffentlich und kostenlos; bei einigen Führungen und Workshops ist die Teilnehmerzahl jedoch beschränkt, weshalb eine Anmeldung empfohlen wird (siehe Programm).
Harald Welzer. (Bild: CC/Wikipedia/Ziko van Dijk)
Ein Highlight des Programms dürfte der Eröffnungsabend mit Harald Welzer am 4. Juni im Quartierzentrum Bachletten sein. Der Sozialpsychologe und Autor hat sich mit seiner Kritik am Wachstumsparadigma einen Namen weit über Deutschland hinaus gemacht und gehört heute zu den progressivsten Denkern punkto Nachhaltigkeit, alternative Wirtschaftformen und Suffizienz. Er ist zudem Gründer der Stiftung «futurzwei», die Erfolgsgeschichten und Lebensentwürfe jenseits der Konsumgesellschaft sammelt und publiziert.
Anscheinend liessen sich die Veranstalter der Umwelttage gleich von Welzers Aktivitäten inspirieren: Das Amt für Umwelt und Energie sucht nämlich «Vorbilder für die Welt von morgen». Wer eigene Ideen hat oder motivierende Beispiele von Menschen kennt, die sich für eine zukunftsfähige Welt einsetzen, kann diese über diesen Link veröffentlichen.
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«Und sie bewegt sich doch! – Denken im Futurzwei», Referat und Podium mit Harald Welzer, Donnerstag, 4. Juni 2015, 19.30 Uhr, Quartierzentrum Bachletten.
Umwelttage Basel: Unter dem Motto «Vorbilder für die Welt von morgen», an mehr als 20 Schauplätzen in Basel, 4. bis 7. Juni 2015.